Hirschmann rechnet mit Umsatzrekord

„Hirschmann Automotive“ in Rankweil wächst weiter. Der Automobilzulieferer kratzt an der 200-Millionen-Umsatz-Marke. Das wäre ein Rekordumsatz in der Geschichte des Unternehmens.

Wie Geschäftsführer Thomas Mayer gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte, rechne das Rankweiler Unternehmen heuer mit einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Im Vorjahr wurde ein Geschäftsvolumen von 181 Millionen Euro erzielt, ein Plus von 14 Prozent. „Ob wir die Marke von 200 Millionen Euro erreichen, ist allerdings noch offen“, so Mayer.

Hirschmann Automotive gehört seit 2003 über mehrere Firmen und Privatstiftungen dem Fruchtsafthersteller-Brüderpaar Franz und Roman Rauch.

Die ursprünglichen Wachstumsprognosen für 2013 in der Größenordnung von etwa 13 Prozent habe man etwas zurücknehmen müssen, weil einige Produktgruppen nicht so angelaufen seien wie erwartet. Das habe jedoch nichts mit einer krisenhaften Entwicklung der Kunden zu tun. Vielmehr handle es sich dabei um projektspezifische Verzögerungen.

Kfz-Premiumhersteller als Kunden

Zu den Kunden von Hirschmann Automotive gehören mehrere deutsche Kfz-Premiumhersteller. Das Unternehmen entwickelt und produziert Steckverbindungen und Kontaktierungssysteme sowie Leitungssätze und Sensorelemente für verschiedenste Anwendungen im Kfz-Bereich. Nach Angaben von Mayer profitieren diese Kunden von einer starken Nachfrage in China sowie einer wieder gestiegenen Marktbelebung in den USA. „Wären unsere Kunden allein vom derzeit schwächelnden europäischen Markt abhängig, dann würde das Bild anders aussehen“, so Mayer.

Werk in China produziert ab Ende 2014

Derzeit läuft bei Hirschmann die Vorbereitung zur Errichtung eines neuen Produktionsstandortes in der Stadt Nantong in China. Die Firmengründung sei bereits erledigt und in den kommenden Monaten soll der Baubeginn erfolgen. Nach der Fertigstellung im Sommer 2014 soll anschließend ab Herbst kommenden Jahres die Produktion hochgefahren werden. Zu Beginn werden rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, am Ende der ersten Ausbaustufe soll es dort etwa 500 Mitarbeiter geben.

Das neue Werk in China sei Ausdruck einer Entwicklung in der internationalen Kfz-Branche, bei der die Automobilzulieferer ihren Kunden folgen. „In China produzieren wir für den regionalen Markt. Bei dem Standort handelt es sich um einen vollwertigen Produktionsbetrieb inklusive Entwicklung und Vertrieb.“ Das Investitionsvolumen beziffert Mayer mit rund zwölf Millionen Euro.

Werk in Mexiko verschoben

Die geplante Standort-Evaluierung für einen weiteren vollwertigen Produktionsbetrieb in Mexiko habe man auf mindestens 2014 verschoben. „Wir müssen uns jetzt erst einmal um China kümmern“, so Mayer. Aber auch bei Mexiko würde man die gleiche Strategie wie in China anwenden, wo es sich um einen vollwertigen Standort und nicht um eine verlängerte Werkbank handle.

Verlängerte Werkbänke in Tschechien, Rumänien und Marokko

Diese „verlängerten Werkbänke“, wenn man so will, unterhält Hirschmann Automotive in Vsetin (Tschechien), in Tirgu Mures (Rumänien) sowie seit heuer auch in Kenitra (Marokko). An dem nordafrikanischen Standort arbeiten derzeit bereits über 900 Mitarbeiter. An den drei genannten Standorten werden unter anderem Produktions- und Logistikteile für den Standort Rankweil produziert.

Personalstand gestiegen

Zum Jahresende 2012 beschäftigte Hirschmann Automotive insgesamt rund 2.660 Mitarbeiter. Derzeit liege man knapp bei 3.000 Beschäftigten an allen Standorten. Dieser Zuwachs sei insbesondere dem Hochfahren des Werkes in Marokko geschuldet. Aber auch am Stammsitz in Rankweil sei der Personalstand von vormals 680 auf derzeit knapp 700 gestiegen.