Klare Erwartungen an künftigen Kulturlandesrat

Vorarlbergs Kulturschaffende haben klare Erwartungen an den künftigen Kulturlandesrat Harald Sonderegger, der Andrea Kaufmann nachfolgt. Die Opposition reagiert dagegen verhalten auf die Entscheidung der ÖVP.

Juliane Alton, Geschäftsführerin der IG Kultur - der Interessensgemeinschaft der freien Kulturschaffenden im Land - erhofft sich vom neuen Kulturlandesrat Harald Sonderegger (ÖVP) ganz neue Impulse. Sie erwarte sich von ihm eine Stärkung der Regionen und damit auch der Kulturinitiativen und der Künstler.

Rudigier: „Wen hätte man sonst nehmen sollen?“

Andreas Rudigier, Direktor des „vorarlberg museum“, kennt Harald Sonderegger seit vielen Jahren als pragmatischen, vielseitig interessierten Menschen und aufmerksamen Zuhörer. Eine enge Nähe zur Kultur könne bei einem Kulturlandesrat nicht vorausgesetzt werden. Es frage sich, wen man sonst nehmen hätte sollen - denn es gebe ohnehin nicht sehr viele in diesem Bereich aktive Politiker. Man habe also davon ausgehen können, so Rudigier, dass eine Person zum Landeskulturrat ernannt werde, die bis dato in diesem Bereich nicht so aufgefallen sei.

Jagg: Sehr umsichtiges politisches Kalkül

Augustin Jagg vom Theater Kosmos hofft, möglichst schnell mit Sonderegger in Kontakt treten zu können. Sonderegger, der vorher an der Pädagogischen Hochschule gearbeitet habe, sei seiner Einschätzung nach als Jurist sehr geschickt und lasse sehr umsichtig politisches Kalkül walten.

Konzett wünscht sich Kontinuität

Kontinuität wünscht sich Eduard Konzett, Präsident des Symphonieorchesters Vorarlberg und meint damit eine verbindliche langjährige Subventionszusage für eine vernünftige Planung.

Mörth hofft auf Umsetzung des Projekts „Literaturhaus“

Wolfgang Mörth, Vorstandsmitglied von „Literatur Vorarlberg“, hofft auf eine Umsetzung des Projekts „Literaturhaus“ und auf einen Landesrat, der Kulturförderung nicht mit Tourismusförderung verwechsele. Denn es gehe nicht immer nur um Publikumszahlen. Bei den anspruchsvollen Fragen nütze der Publikumsjoker nämlich überhaupt nichts so Mörth.

Egger (FPÖ): Zuerst arbeiten lassen, dann bewerten

Verhalten reagiert die Opposition auf den Nachfolger von Kaufmann.
Das ÖVP-Karusell habe sich wieder einmal eine Runde gedreht und Harald Sonderegger sei Bürgermeister von Schlins, kommentiert FPÖ-Obmann Dieter Egger die Entscheidung. Man werde ihn daher zuerst arbeiten lassen und Sonderegger dann bewerten.

Ritsch (SPÖ): ÖVP wieder einmal Allmacht demonstriert

Auch SPÖ-Chef Michael Ritsch kennt Sonderegger bisher nur als Bürgermeister. Kulturell sei Sonderegger ihm bislang noch nicht aufgefallen. In das Kulturressort könne man sich aber einarbeiten, gesteht Ritsch dem angehenden Landesrat zu. Schade sei nur, dass die ÖVP mit Sondereggers Nominierung wieder einmal ihre Allmacht demonstriert habe, anstatt einen Nachfolger aus den Reihen der Opposition zu suchen.

Rauch (Grüne): Blockadehaltung erste Assoziation

Grünen-Obmann Johannes Rauch fällt zu Sondereger zuerst dessen Blockadehaltung als Gemeindeverbandspräsident gegen mehr Gemeindekontrollen durch den Landesrechnungshof ein. Was die Bereiche Kunst und Wissenschaft angeht, so ist für Rauch völlig unklar, was Sonderegger dafür bislang geleistet haben soll.

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