Korridorvignette: Linhart bei Bures abgeblitzt

Mit der Eröffnung der zweiten Pfändertunnelröhre droht der Korridorvignette das Aus. Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart kämpft dagegen an. Weil er bei Verkehrsministerin Bures keinen Termin bekommen hat, soll nun SPÖ-Chef Ritsch helfen.

Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart (ÖVP) befürchtet, dass Bregenz mit dem Ende der Korridorvignette ab Juli neuerlich im Ausweichverkehr ersticken wird. Um dem entgegenzuwirken, wollte Linhart bei SPÖ-Verkehrsministerin Doris Bures vorsprechen. Jedoch habe er keinen Termin bekommen, so Linhart. Das sei unverständlich, wenn es um ein so wichtiges Thema wie das der Korridorvignette gehe.

Bures habe auf stur geschaltet und ihn kurz und bündig abgefertigt. „Mir wäre es ein großes Anliegen, wenn dieses Thema nicht in die Schublade wandert. Bregenz braucht eine Hilfestellung“, verdeutlichte Linhart im Gespräch mit ORF-Redakteur Jürgen Sebö.

Linhart hat nun SPÖ-Chef Michael Ritsch um Unterstützung gebeten. Er hoffe, dass es ihm gelingen werde, einen Termin bei „seiner“ Ministerin Bures zu erwirken.

Ritsch sieht wenig Chancen für Korridorvignette

Laut Ritsch dürfte es aber schwer werden, die Korridorvignette zu halten, da die Ministerin schon im Sommer dezidiert abgewunken habe. Zudem fallen die Verkaufsstellen in Hörbranz der neuen Autobahnraststätte zum Opfer.

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Im Video zu sehen: Michael Ritsch (SPÖ- Landesvorsitzender); Beitrag von Jürgen Sebö, Manfred Abel, Christina Lachner

Egger (FPÖ) sichert Linhart Unterstützung zu

Auch FPÖ-Chef Dieter Egger hat am Freitag Linhart seine Unterstützung zugesprochen. Bures solle sich gefälligst professionell verhalten und Linharts Terminwunsch nachkommen, fordert FPÖ-Chef Egger. Für Egger liegt es nahe, dass es sich hier um ein reines „SPÖ-Spielchen“ handelt, das zwischen Bures und SPÖ-Landeschef Ritsch inszeniert wurde.

Widerstand aus Hohenems, Lustenau und Diepoldsau

Doch nicht bei allen stößt Linharts Vorhaben auf Anklang: In
Hohenems und der Schweizer Gemeinde Diepoldsau ist man gegen die Verlängerung der Korridorvignette. „Der Tag der Eröffnung der zweiten Röhre des Pfändertunnels ist der vereinbarte und versprochene Termin für das ersatzlose Ende der Korridorvignette. Daran darf nicht gerüttelt werden“, fordert der Diepoldsauer Gemeindepräsident Roland Wälter.

Der Hohenemser Bürgermeister Richard Amann hat zwar Verständnis für die Verkehrssituation im unteren Rheintal. Den Verantwortlichen dort müsse aber auch endlich klar sein, dass sie ihre Probleme nicht einfach rheinaufwärts verschieben könnten, so Amann. Er regt an, über die Autobahnvignette nochmals zu diskutieren und allenfalls neue Varianten, etwa eine Tagesvignette für das gesamte Bundesgebiet, zu prüfen.

Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer verweist darauf, dass sich die Lustenauer Gemeindevertretung vor einem Jahr einstimmig gegen eine Verlängerung des Projekts ausgesprochen und eine entsprechende Resolution an das Verkehrsministerium und das Land Vorarlberg gerichtet hat.