Diskussion über neue Genehmigung für Heli-Skiing

Grüne und Naturschutzanwaltschaft kritisieren die Verlängerung der Genehmigung für das Heli-Skiing am Arlberg bis 2016. Landesrat Schwärzler bestätigte, dass die Betreiberfirma Wucher eine weitere Bewilligung erhalten habe. Aus Sicht des Naturschutzes sei das aber abzulehnen.

Landesrat Erich Schwärzler bestätigte einen Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“, nach dem die Bewilligung für das Heli-Skiing im Dezember um weitere fünf Jahre - also bis 2016 - verlängert wurde. Als 2006 die Bewilligung für das Heli-Skiing, dem Transport von Skifahrern mit dem Hubschrauber auf den Berg, erstmals für fünf Jahre erteilt wurde, sorgte das Thema für einen heftigen Schlagabtausch. In den Jahren davor war die Genehmigung immer nur für ein Jahr erteilt worden.

Rauch: „Unsinnige Flüge auf Berggipfel“

Dass die Landesregierung die Genehmigung für Heli-Skiing am Arlberg „in einer Nacht- und Nebelaktion“ einfach um fünf weitere Jahre verlängere, sei feige, so die Reaktion von Grünen-Klubobmann Johannes Rauch auf die erneute Verlängerung. Mit „den unsensiblen und unsinnigen Flügen auf Berggipfel“ müsse Schluss ein, fordert Rauch, „wir sind in Vorarlberg, einem kleinen Land mit ohnehin schon winzigen Ruhezonen - und nicht in Kanada“.

Wissend, dass heftige Widerstände seitens des Naturschutzes zu erwarten seien, werde die offene Diskussion über Sinn und Unsinn dieser Hubschrauberflüge mitten in die winterliche Naturlandschaft einfach verweigert, kritisiert der Grünen-Obmann. Rauch verlangt eine Debatte im Umweltausschuss des Landtags zu dem Thema - dabei sollten auch die Naturschutzorganisationen mit einbezogen werden. Kritik kommt auch vom Alpenverein, der seit langem gegen das Heli-Skiing am Arlberg ist.

Lins fordert Mitsprachemöglichkeit

Auch Naturschutzanwältin Katharina Lins bezeichnet das Heli-Skiing als „unnötig“. Das betreffe nur wenige Leute, die eine Aufstiegshilfe auf den Berg haben wollten. Lins plädiert dafür, solche Eingriffe in die Natur grundsätzlich bewilligungspflichtig zu machen. In einem solchen Verfahren habe die Naturschutzanwaltschaft die Möglichkeit zur Stellungnahme.

Negative Stellungnahme der Naturschutzabteilung

Auch Landesrat Erich Schwärzler betont, dass das Heli-Skiing aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes abzulehnen sei. Die entsprechende Abteilung in seinem Hause habe eine negative Stellungnahme zu der Genehmigung abgegeben.

Landesrat Karlheinz Rüdisser, dessen Ressort grünes Licht gab, verwies laut „VN“ darauf, dass man den Bescheid nach Anhörung aller Sachverständigen verlängert habe. Es seien eine ganze Reihe Sachverständiger eingebunden gewesen, betonte Rüdisser.

„VN“: Wildbiologe hält Heli-Skiing für vertretbar

Der Wildbiologe des Landes, Hubert Schatz, hält das Heli-Skiing am Arlberg laut dem Zeitungsbericht in seiner jetzigen Form für vertretbar. Eine Ausweitung lehnt er jedoch ab. Wie der Geschäftsführer der Betreiberfirma Wucher, Gerhard Huber, erklärte, werden pro Jahr rund 900 Tiefschneefans mit knapp 300 Flügen ins Gebirge geflogen. Man halte sich streng an die vorgegebenen Routen und Landeplätze. Die Nachfrage sie groß, unter den Interessierten seien auch zahlreiche Wintersportler aus Vorarlberg, so Huber. Ein Flug koste zwischen 350 und 410 Euro.