Gespräche über Zukunft der Kinderonkologie

In der Frage um die weitere Behandlung von krebskranken Kindern im Dornbirner Stadtspital sollen diese Woche Antworten gefunden werden: Es stehen zahlreiche Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern an, darunter auch mit dem Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen.

Erstmals trifft sich Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) am Mittwoch mit Vertretern der Kinderonkologischen Abteilung am St. Gallener Spital in der Schweiz. Es soll ausgelotet werden, ob, wann und in welcher Art und Weise dortige Fachärzte quasi als Aushilfe am Dornbirner Stadtspital arbeiten können - zumindest so lange, bis in Vorarlberg genügend qualifizierte Mediziner für die Nachbetreuung der betroffenen Kinder gefunden sind.

Auch mit der Stadt Dornbirn als verantwortliche Spitalserhalterin sowie mit der Uniklinik Innsbruck als verantwortliches Behandlungszentrum stehen diese Woche noch Termine an. Laut Bernhard ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die sowohl den hohen Qualitätskriterien für die Kinderonkologie entspricht als auch den strengen Vorschriften dafür gerecht wird.

Zukunft der Behandlung ungewiss

Bekanntlich sind nach der Pensionierung eines onkologisch geschulten Kinderarztes einige der bisher in Dornbirn durchgeführten Behandlungen mangels ausgebildeten medizinischen Personals nicht mehr möglich. Die Patienten müssen derzeit öfter zur Nachbehandlung an die Uniklinik Innsbruck, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Erst vergangene Woche lieferten sich FPÖ und ÖVP deswegen politische Scharmützel - mehr dazu in Hickhack um kinderonkologische Behandlung.

Praktische und rechtliche Hürden

Für eine mögliche Kooperation mit St. Gallen gibt es allerdings einige Hürden. Sollte ein sogenannter Konsiliar-Arzt aus St. Gallen die Betreuung der Kinder am Krankenhaus Dornbirn übernehmen, muss er per Gesetz aber an einem heimischen Spital 30 Stunden pro Woche arbeiten. Ob St. Gallen das Personal dafür frei machen kann, bleibt abzuwarten. Unklar ist auch, wer die wesentlich teureren Schweizer Ärzte bezahlen soll - Bund, Land oder aber die Stadt Dornbirn als verantwortliche Spitalserhalterin.

Auch die komplizierten rechtlichen und medizinischen Vorschriften stehen einer schnellen Lösung aber im Weg. Zudem ist die Kinderonkologie St. Gallen kein zertifiziertes Zentrum - dort wird Nachsorge angeboten, aber keine Diagnostik und Grundbehandlung, was in Zürich oder Basel durchgeführt wird, ähnlich der Situation mit Dornbirn und der Uniklinik Innsbruck.

Haftungsfragen müssten geklärt werden

Weiters stellt sich die heikle Frage der Verantwortung und Haftung. Die Uniklinik Innsbruck gibt Dornbirn nach der Grundbehandlung auch das weitere Therapie- und Betreuungskonzept vor. Das alles ist vertraglich fixiert, damit übernimmt Innsbruck auch Verantwortung und mögliche Haftung für alles, was diesbezüglich in Dornbirn passiert.

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