Tiertransporte bei Hitze: Tierschützer für Stopp

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat einmal mehr Missstände bei Tiertransporten kritisiert. Die umstrittenen Transporte - vor allem von Jungtieren - würden trotz der aktuell sehr hohen Temperaturen weiterhin durchgeführt.

Der VGT hat einen Fall dokumentiert, in dem ein mit Kälbern beladener Lkw am Montagmorgen von Schwarzach zu einer nicht genehmigten Verladestelle fuhr. Nachdem der Fahrer die Tierschützer ausgemacht habe, seien dort keine weiteren Kälber aufgeladen worden.

EU-Verordnung erlaubt Transporte bis 35 Grad

Beim ersten Stopp im Zillertal wurden im Freien 36 Grad gemessen. Das heißt, dass die Temperaturen im Fahrzeuginneren noch höher gewesen sein müssen. Das ist gegen die EU-Verordnung, die Tiertransporte nur bis 35 Grad erlaubt. „Da bewegen wir uns auf jeden Fall im illegalen Bereich“, sagt Tobias Giesinger vom Verein gegen Tierfabriken.

Tiertransporte bei Hitze

Der Verein gegen Tierfabriken hat nun dokumentiert, dass Tiertransporte trotz der extremen Hitze weitergehen. Tierschützer kritisieren diese Praxis.

„Ich verlange in dieser Situation von den gewerblichen Transportunternehmen, dass die Transportbestimmungen, die auf dem Bundestierschutzgesetz fußen, nach Punkt und Beistrich eingehalten werden“, sagt Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Ob im aktuellen Fall die Transporte hätten fahren dürfen, kann Gantner laut eigenen Angaben „aus der Entfernung nicht beurteilen“.

VGT: „Tiere konnten gar nicht trinken“

Tobias Giesinger hat während der Fahrt mehrmals die Polizei verständigt - erst nach Stunden hätte sie reagiert. Kurze Zeit später verboten die Polizisten den Tierschützern, ihre Beobachtungen fortzusetzen. Die wollten eigentlich bis Bozen alles dokumentieren.

Das Argument, dass den Tieren Wasser zur Verfügung gestanden habe, sei absurd, sagt Giesinger, denn zwei Wochen alte Kälber könnten noch nicht selbständig trinken. Laut Gantner ist der Transport entsprechend kontrolliert worden. Beanstandungen haben es dabei keine gegeben.

Gantner will „Systemänderung“

Schon seit Monaten fordert der VGT mutige Schritte von der Politik um das Tierleid zu beenden. „Wir fordern als erstes ein Transport-Stopp von Kälbern, die noch von der Muttermilch abhängig sind, weil sie auf den Lkws eben nicht versorgt werden können. Zusätzlich fordern wir gar keine Transporte bei extremen Temperaturen - egal für welche Tierart“, sagt Giesinger.

Landesrat Gantner will eine „Systemänderung“, die darauf abzielen soll, noch mehr der einheimischen Produkte im Land entsprechend zu vermarkten und an die Kunden zu bringen. Dadurch sollen die Tiertransporte ins Ausland reduziert werden.

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