DNA-Test beweist: Wolf riss mehr als 20 Schafe

Lange ist darüber gerätselt worden, welches Tier auf einer Alpe im Klostertal mehr als 20 Schafe gerissen hatte. Jetzt steht fest: Es war ein Wolf. Das ergab die Auswertung mehrerer DNA-Proben zweifelsfrei.

Der Angriff auf eine Schafherde auf der Thüringer Alpe mit 20 gerissenen Tieren geht damit nicht wie ursprünglich angenommen auf einen Hund zurück. Das habe das DNA-Ergebnis bestätigt, sagte der Wildbiologe Hubert Schatz. Zudem konnte präzisiert werden, um was für Tiere es sich genau handelt: Man hat es mit Wölfen aus einer italienischen bzw. Westalpen-Population zu tun. Wo sich der Wolf vor dem Riss der Schafe aufhielt und ob er derzeit noch in Vorarlberg ist, könne nicht gesagt werden, so Schatz.

Experte: Kein Risiko für Alpwirtschaft

Für die Alpwirtschaft bestehe trotz dieses Ergebnisses aber kein besonderes Risiko. Seit dem Riss vor einem Monat habe es weder von Jägern noch von der Alpwirtschaft Meldungen über irgendwelche Vorfälle gegeben. „Ich glaube, im Moment wird’s bei dem bleiben, dass dann und wann ein Wolf auftauchen kann, der dann und wann auch einmal reißt“, so Schatz, „aber dass jetzt permanent irgendwo mit Rissen zu rechnen ist und mit Angriffen, das ist im Moment nicht der Fall.“

Die öffentliche Aufregung über den Riss der Schafe im Klostertal zeige, dass es generell eine geringe Toleranz beim Auftreten von Wölfen gebe. Derzeit bestehe aber keinerlei Grund zur Beunruhigung, so Schatz. Würde sich der Wolf richtig etablieren in Vorarlberg und sogar ein Rudel bilden, dann würden die Probleme schlagartig zunehmen - momentan sei das aber nicht der Fall. Das wäre eine völlig neue Situation, die mit der aktuellen nicht verglichen werden könne.

Schafrisse gaben Experten Rätsel auf

Vor einigen Wochen hatte ein unbekanntes Tier mehrere Schafe im Klostertal gerissen - die Fachleute waren sich nicht sicher gewesen, ob es sich um einen Wolf oder um einen Hund handelt. Auch Schatz selbst war in seiner Einschätzung zwischen Wolf und Hund geschwankt. Ein DNA-Test sollte schließlich Aufschluss geben - mehr dazu in Große Unsicherheit nach Angriffen auf Schafe.