Dorener Problemhang wieder in Bewegung

Der Hang „Gschlief“ in Doren ist wieder in Bewegung. Grund waren die starken Niederschläge Mitte April, sagt Margarete Wöhrer-Alge von der Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes. 10.000 Kubikmeter Gestein sind von der Felswand abgebrochen.

Laut Wöhrer-Alge kam es zu einem Absturz einer etwa vier Meter großen Mergelplatte im westlichen Hangteil, seither belasten 10.000 Kubikmeter Gesteinsmaterial den Hangfuß. Dadurch sei der Hang wieder in Bewegung gekommen, so Wöhrer-Alge, die Bewegungsrate liege im oberen und mittleren Hangteil bei ein bis zwei Meter pro Tag, darunter seien es wenige Zentimeter.

Bürgermeister hofft auf großangelegte Sicherung

Der Bürgermeister von Doren, Guido Flatz, hofft, dass Land und Bund die „richtigen Schlüsse“ aus der Situation ziehen. Er hofft immer noch auf eine großangelegte Sicherung des Gebietes und spricht von Kosten in Höhe von 10 Millionen Euro. Technisch sei das Problem lösbar, die Herausforderung sei aber die finanzielle Umsetzung, sagt Flatz.

Hangrutschung Doren

ORF

Für die Bevölkerung gebe es aber keine akute Gefahr, sagen die Expertin und der Bürgermeister. In den vergangenen Jahren hat sich die Abbruchkante jährlich etwa einen Meter weiter in Richtung Siedlungsgebiet gefressen.

Ankerbefestigung soll Gesteinsschichten halten

Schon seit Jahrzehnten kommt der Hang nicht zur Ruhe. Die Experten sehen die Ursache und den Beginn dafür bereits in der Eiszeit, seither bewegen sich hier die Erdmassen. Seit Jahren tüfteln die Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung, ob und wie man den Hangrutsch aufhalten kann. Zum einen wurde eine Ankerbefestigung angelegt, damit die Gesteinsschichten besser zusammenhalten. Zum anderen versucht man mit Netzen, Wegen und einer Bepflanzung, den Hang zu befestigen.

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„Vorarlberg heute“-Beitrag von Georg Fabjan, Reinhard Mohr (Kamera) und Robert Rossian (Schnitt). Zu Wort kommen Margarete Wöhrer-Alge von der Wildbach- und Lawinenverbauung und Bürgermeister Guido Flatz.

Vor allem die Entwässerung ist wichtig - und dazu wurden bereits aufwändig Vakuum-Pumpen installiert. Momentan gestaltet sich aber alles schwierig: Das Ziel, den Hang sinnvoll zu entwässern, ist derzeit nicht möglich. Allerdings sollen die Baggerarbeiten bald weiter gehen, um das Wasser zum Fließen zu bringen.

Hangrutschung Doren

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