Wie muss eine Schule der Zukunft sein?

Wie muss eine Schule sein, die den modernen Anforderungen unserer Gesellschaft entspricht? Dieser Frage stellten sich am Montag 60 Pädagogen und Bildungsexperten in der Pädagogischen Hochschule (PH) Vorarlberg im Rahmen einer „Zukunftswerkstatt“.

Sendungshinweis:

RV-„Landesrundschau“, 4.2.2014

Erarbeitet werden soll eine Vision einer zukunftsfähigen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen.

Der Zeitgeist irre immer - das sei die einzige Gewissheit der Zukunftsforschung, hielt Olaf-Axel Burow von der Universität Kassel (Fachgebiet Allgemeine Pädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft) fest. Gewiss sei auch, dass Schule den unterschiedlichen Niveaus und Bedürfnissen der Schüler genügen müsse. Teamgeist sei gefragt. Die Zeit, in der jeder zur gleichen Zeit das Gleiche lernen musste, sei vorbei. In einer arbeitsteilig differenzierten Gesellschaft gehe es nicht darum, dass jeder das gleiche könne, sondern dass jeder sein Gleichstellungsmerkmal herausarbeite. Es gehe aber auch darum, im Team zu arbeiten und hierfür seien nicht die Fähigkeit des Auswendiglernens gefordert, sondern vielmehr die Fähigkeit etwas zu kombinieren und neu zu entwerfen.

Burow: Digitale Medien als Chance

Im Gegensatz zu anderen Bildungsexperten sieht Burow in digitalen Medien große Chancen für die Individualisierung des Lernens. Im Netz gebe es mittlerweile 4.000 kostenlose Lern-Videos mit schlüssigen Erklärungen, teils auch auf Deutsch. Das werde den Unterricht drastisch verändern, sagt Burow.

Bisher sei Binnendifferenzierung eine Herausforderung gewesen, die die meisten Lehrer nicht geschafft hätten, so Burow. Mit Unterstützung neuer Medien könne man aber kreative Teams bilden, die relativ eigenständig nach ihrem Tempo arbeiten. Solche Unterstützungssysteme würden Lehrer Entlastung bringen, glaubt Burow - es werde eine Revolution des Lehrens und Lernens geben, die man sich heute noch nicht vorstellen könne.

Ergebnisse fließen in Forschungsprojekt ein

Generell müssten die einzelnen Schulen mehr Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten bekommen, fordert Burow. Die Fortbildung der Pädagogen müsse ständig der Zeit angepasst werden. Laut Bildungslandesrätin Bernadette Mennel (ÖVP) werden die Ergebnisse dieser Zukunfts-Werkstatt in das Forschungsprojekt Schule einfließen.

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