Wiesflecker verteidigt hohe Pflegekosten

Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) verteidigt die hohen Pflegekosten im Land: Das habe unter anderem damit zu tun, dass hierzulande viel ambulant abgewickelt werde und Pflegebedürftige erst spät stationär behandelt werden.

Der wirtschaftsliberale Think-Tank „Agenda Austria“ hat kürzlich errechnet, dass ein Tag in einem Vorarlberger Pflegeheim durchschnittlich 147 Euro kostet. Damit sei Vorarlberg nach Wien österreichweit das zweitteuerste Bundesland im Pflegebereich. Zum Vergleich: In Tirol koste der Pflegetag mit 74 Euro nur halb so viel.

Wiesflecker verteidigt hohe Pflegekosten

Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) verteidigt die Pflegekosten im Land: Das habe damit zu tun, dass viel ambulant abgewickelt werde und Pflegebedürftige erst spät stationär behandelt werden.

Wiesflecker unbeeindruckt

Soziallandesrätin Wiesflecker lässt sich von diesen Zahlen nicht beeindrucken: „Die Frage ist, was in diese Kosten einberechnet wurde.“ Vorarlberg habe beispielsweise auch die Investitionskosten eingerechnet. Zudem gehe man in Vorarlberg von einer höheren durchschnittlichen Pflegestufe aus: Stufe 4,5 statt der österreichweit üblichen Durchschnittsstufe 3,7.

Vorarlberg verfolge nämlich seit vielen Jahren ein Pflegekonzept, bei dem möglichst viel ambulant abgedeckt werde und die Menschen erst später in den stationären Bereich wechseln würden, sagt Wiesflecker: „Das heißt: Die Pflegebedürftigen bei uns in den Heimen haben eine höhere Pflegestufe.“ Damit brauche man auch mehr diplomiertes Pflegepersonal. Insofern sei es schwierig, die einzelnen Bundesländer zu vergleichen.

Laut Wiesflecker wäre es sinnvoll, transparent zu machen, was in die Kosten alles eingerechnet wird. Die Frage sei, inwieweit es eine österreichweite Harmonisierung brauche. Sie sei jedenfalls nicht bereit, die Vorarlberger Standards herunterzufahren.