Ex-Pfarrer beendet Streit mit Kirche

Im Streit eines ehemaligen evangelischen Pfarrers gegen seine Kirche ist es nun zu einem außergerichtlichen Vergleich gekommen. Vor acht Jahren verlor er seinen Job wegen diversen Vorwürfen. Nun erhält der frühere Pfarrer ein Drittel seines Gehalts.

Der evangelische Pfarrer Jürgen Schäfer wurde im Jahr 2010 suspendiert, weil ihm die Verletzung des Beichtgeheimnisses vorgeworfen wurde. Zwar wurde er von einer innerkirchlichen Disziplinarkommission freigesprochen, trotzdem verlor er seinen Job wegen - wie es hieß - anderer Ungereimtheiten.

„Ins Glück gemobbt“

Im Streit eines ehemaligen evangelischen Pfarrers gegen seine Kirche ist es nun zu einem außergerichtlichen Vergleich gekommen.

Schäfer sieht sich als Mobbingopfer. Von der Kirchenleitung aus Wien gibt es zu diesem Fall gegenüber dem ORF keinen Kommentar - auch nicht zum außergerichtlichen Vergleich. Der frühere evangelische Pfarrer bekommt durch diesen ein Drittel seines früheren Gehalts und in zwei Jahren die staatliche und kirchliche Pension. Er ist versichert und kann dank einer Erbschaft sein Auslangen finden.

Kritik an Tendenzparagraph

Mehr als 200.000 Euro an Schadenersatz hätte Schäfer eigentlich fordern wollen. Das Problem dabei: der sogenannte Tendenzparagraph. Dieser besagt, dass ein weltliches Gericht sich nicht in die inneren Angelegenheiten der Kirche einmischen darf, bedauert Schäfer. Das sei wie eine Mauer, die rund die Religionsgemeinschaft aufgebaut werde. Ein öffentliches Gericht dürfe somit Rechtswidrigkeiten gar nicht klären. Schäfer hält diesen Paragraph für dringend überholungsbedürftig.

Erlebnisse in Buch festgehalten

Er hat nun hat seine Erfahrungen in einem Buch aufgearbeitet, das am Mittwoch um 20.00 Uhr im Pförtnerhaus in Feldkirch präsentiert wird. Der ehemalige evangelische Pfarrer hat mittlerweile übrigens quasi die Seiten gewechselt. Er arbeitet nun ehrenamtlich im zur katholischen Kirche gehörenden Kaplan-Bonetti-Haus als Seelsorger.

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