Gefälschte Zertifikate in 24-Stunden-Betreuung?

In Österreich haben gefälschte Zertifikate in der 24-Stunden-Betreuung für Schlagzeilen gesorgt. Laut dem Vorarlberger Betreuungspool könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch hierzulande Betreuer mit gefälschten Zertifikaten arbeiten.

Wie in ganz Österreich gibt es auch in Vorarlberg kaum heimisches Betreuungspersonal, der Vorarlberger Betreuungspool vermittelt hauptsächlich Rumäninnen, Slowakinnen und Ungarinnen. Man verlasse sich dabei nicht auf ausländische Agenturen sondern rekrutiere die Betreuer direkt. Sie müssen übersetzte beglaubigte Pflegezertifikate und Referenzen vorlegen, sagt die Geschäftsführerin des Betreuungspools Angela Jäger.

Bisher nur Ablehnungen wegen mangelnder Qualität

Aber natürlich könne nicht ausgeschlossen werden, dass es auch in Vorarlberg Betreuerinnen mit gefälschten Zertifikaten gebe, so Jäger. Sie habe bisher Betreuerinnen nur wegen mangelnder Qualität ablehnen müssen. In Vorarlberg werden derzeit rund 500 Familien durch den Betreuungspool mit Personal versorgt.

Wirbel um gefälschte Zertifikate

Eine rumänische Betreuerin schlug vergangene Woche in Österreich Alarm. Sie wirft Vermittlungsagenturen vor wie die Mafia zu agieren und kritisiert, dass es keine Kontrollen gibt, ob die Zertifikate der Betreuer echt sind oder nicht.

FPÖ fordert bundesweite Trägerorganisation

Die Vorarlberger Freiheitlichen weisen bei der 24-Stunden-Betreuung auf Mängel beim eingesetzten Personal hin. Dies beginne bei der Anstellungssituation, reiche über mangelhafte Deutschkenntnisse des Personals bis hin zu möglicherweise gefälschten Pflegezertifikaten.

Die FPÖ fordert daher eine gemeinsame bundesweite Trägerorganisation in Form einer Bundesgenossenschaft für Pflege und Betreuung. „Eine solche Stelle kann Anforderungsprofile erstellen, um entsprechend korrekt geschultes Personal – im pflegerischen aber auch im sprachlichen Sinne - qualitätsgerecht den pflegebedürftigen Menschen anbieten zu können“, sagt FPÖ-Sozialsprecherin Cornelia Michalke.