21. Philosophicum über „Mut zur Faulheit“

Das Philosophicum Lech ist am Donnerstag offiziell in seine 21. Auflage gestartet. Das bis Sonntag dauernde Symposium setzt sich in diesem Jahr mit dem Thema „Mut zur Faulheit. Die Arbeit und ihr Schicksal“ auseinander.

Bei ihrer Eröffnungsansprache stellte Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP)klar und deutlich fest: „Die Zukunft der Arbeit muss weiblicher werden“. Karmasin zeichnete die Vision eines Österreich mit so familienfreundlichen Arbeitsbedingungen, dass die Geburtenrate weiter steigt und Frauen in allen Bereichen Karriere machen können.

Mehr Unterstützung nötig

Es brauche gerade angesichts der demografischen Entwicklungen und des Fachkräftemangels „praktikablere Arbeitszeiten, Angebote der Vereinbarkeit für Männer und Frauen, mehr Digitalkompetenzen und Unterstützung von Unternehmergeist“, sagte Karmasin, die nach der Nationalratswahl im Oktober aus der Politik ausscheiden wird.

Wert und Wesen der Arbeit

Konrad Paul Liessmann führte als wissenschaftlicher Leiter der Tagung in den inhaltlichen Teil des Philosophicums ein. Schon im Editorial zum Symposium stellte Liessmann die so einfach anmutende, aber schwierig zu beantwortende Frage: „Was ist Arbeit?“. So will das Philosophicum dieses Mal grundsätzlich über Wert und Wesen der Arbeit nachdenken und dabei ebenso anderen Handlungsmöglichkeiten und Existenzweisen des Menschen Aufmerksamkeit schenken - denn auch ohne Arbeit gebe es ohne Zweifel „in dieser Welt genug zu tun“, so Liessmann.

Zahlreiche Vorträge und Diskussionen

Vortragende sind heuer am Freitag der Theologe Ulrich Körtner, der Philosophieprofessor Martin Seel, die Philosophin Nassima Sahraoui sowie der Literaturprofessor und Publizist Manfred Koch. Am Samstag sprechen die Philosophin Sophie Loidolt, der Journalist Ulrich Schnabel sowie der Soziologe Stephan Lessenich und der Sozialrechtsexperte Wolfgang Mazal. Den Abschluss am 24. September bilden Vorträge des Germanisten Christoph Bartmann, Leiter des Goethe-Instituts Warschau, sowie des Kunstwissenschafters und Autors Wolfgang Ullrich. Nach den Vorträgen erörtern die Referenten jeweils mit Liessmann oder „Presse“-Chefredakteur Rainer Nowak das Gehörte mit dem Publikum.

Preis für Ralf Konersmann

Neben den Vorträgen und Diskussionen bildet am Freitagabend die Preisverleihung der mit 25.000 Euro dotierten Essay-Auszeichnung „Tractatus“ an den deutschen Philosophen Ralf Konersmann einen Höhepunkt der Veranstaltung. Konersmann erhält den Preis für sein Werk „Wörterbuch der Unruhe“.