Wie man Geld am sinnvollsten anlegt

Immobilienpreise und der Goldkurs im Dauerhoch, die Aktienkurse ständig in Bewegung und die Zinsen im Keller: Wer sein Geld anlegen will, hatte es schon mal einfacher. Was aber kann man wirklich tun?

Das Sparbuch steht zwar immer noch hoch im Kurs - die Zinsen sind aber seit Jahren unter der Inflation. Das Geld wird also weniger wert. Umgekehrt die Entwicklung bei den Immobilienpreisen: Eine Zweizimmerwohnung kostet in Vorarlberg durchschnittlich 200.000 Euro, eine Dreizimmerwohnung rund 300.000 Euro und für eine Vierzimmerwohnung muss man 350.000 bis 400.000 Euro hinblättern. Aber ist damit das Ende der Fahnenstange erreicht? Soll man nicht besser in Gold anlegen - oder in Aktien?

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Geldanlage

Was kann man in unsicheren Zeiten vernünftigerweise mit seinem Geld tun? Möglichkeiten gibt es viele.

Diversifizieren sinnvoll

Günther Lutz, Bereichsleiter Privatkunden bei der Dornbirner Sparkasse, rät bei Immobilien zur Vorsicht. „Wenn ich schon ein Einfamilienhaus habe oder eine Wohnung, und ich kaufe jetzt nochmals um 300.000 Euro eine Wohnung dazu, dann hätte ich alles in einer Anlageklasse“, sagt der Experte im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch am Donnerstag. Dann wäre es sicher sinnvoller, so Lutz, auf eine andere Anlageklasse als die der Immobilien auszuweichen.

Drei bis vier Monatsgehälter als Sicherheit

Menschen, die nicht genügend Geld für eine weitere Immobilie zur Verfügung haben, müssen sich grundsätzlich anders orientieren. Sinnvoll sei es, drei bis vier Monatsgehälter auf der hohen Kante zu belassen, rät der Experte. Den Rest könne man dann aber schon gewinnbringend anlegen. Zu beachten gelte es aber, dass man Laufzeiten von mindestens fünf Jahren brauche, um einen Ertrag zu generieren.

Bleiben Zinsen am Boden?

Wer einen Kredit abbezahlen muss, solle beim derzeit niedrigen Zinsniveau lieber Sondertilgungen tätigen, als das Geld auf dem Konto liegen zu lassen. Mit einer Einschränkung: „Alles, was man einmal in den Kredit einbezahlt hat, kann man nicht so einfach oder gar nicht mehr rausnehmen.“

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Experte gibt Tipps

Günther Lutz, Bereichsleiter Privatkunden bei der Dornbirner Sparkasse, im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch mit Kerstin Polzer.

Lutz glaubt, dass die Zinsen in nächster Zeit noch am Boden bleiben werden: Die Europäische Zentralbank habe kein Interesse, die Zinsen zu erhöhen und damit die Wirtschaft abzuwürgen, die gerade wieder ins Laufen komme. Der Bausparvertrag sei übrigens trotz niedriger Zinsen immer noch interessant, weil es auch eine staatliche Prämie gebe.

Gold als „Ersatzwährung“

Zum Thema Gold meint Lutz: „Wir empfehlen, vom eigenen Vermögen circa zehn Prozent in Gold zu veranlagen.“ Dabei müsse man aber bedenken, dass Gold keine Zinsen oder Dividenden abwerfe, sondern eher eine „Ersatzwährung“ sei - etwa für krisenhafte Zeiten.