Ex-FPÖ-Politiker Schnell stellt Ländle-Liste vor

Der ehemalige Salzburger FPÖ-Obmann Karl Schnell tritt bei der Nationalratswahl bundesweit mit einer eigenen Liste an. Spitzenkandidat in Vorarlberg wird der Montafoner Helmut Bitschnau. Im ORF Vorarlberg-Interview skizziert Schnell seine Pläne.

Im Juni 2015 schloss FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache Schnell nach internen Querelen aus. Bei der bevorstehenden Nationalratswahl wagt Schnell jetzt mit seiner eigenen Liste einen neuen Anlauf. Möglich wurde sein Antreten durch die Unterschriften von drei Parlamentariern - darunter auch die des Vorarlbergers Christoph Hagen vom Team Stronach.

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Karl Schnell im Gespräch mit ORF-Redakteur Andreas Feiertag

Die Liste in Vorarlberg wird aber der Vandanser Polizist Helmut Bitschnau anführen, bestätigt Schnell gegenüber dem ORF Vorarlberg. Bitschnau steht auch im Regionalkreis Süd auf dem ersten Listenplatz. Im Wahlkreis Nord führt der Bregenzer Lkw-Fahrer Michael Hagen die Liste an.

Karl Schnell Liste Vorarlberg

APA/EXPA/ JFK

Karl Schnell

Mitstreiter aus allen Parteien

Es sei durchaus schwierig gewesen, in Vorarlberg Mitstreiter zu finden, räumt Schnell ein. Das sei unter anderem an der kurzen Zeit gelegen, die zur Verfügung gestanden habe. Zudem habe man nicht in allen Bundesländern schon Personen zur Hand gehabt. Letztlich sei es aber gelungen, zwischen 30 und 35 Personen zu gewinnen, die nun auf der Liste Schnell kandidieren werden.

Seine Mitstreiter stammen aus allen politischen Lagern, sagt Schnell. Neben Nichtwählern seien das „sehr viele enttäuschte Freiheitliche, es sind aber auch ÖVP- und SPÖ-Menschen dabei, vom Team Stronach, vom BZÖ - aus allen Gruppierungen, nur nicht von NEOS und Grünen.“

Frustrierte als Zielgruppe

Welche Wähler mit welchen Themen in Vorarlberg angesprochen werden sollen, umreißt Karl Schnell so: „Die Wählerschicht sind vor allem die Menschen, die sich frustriert zurückgezogen haben.“ Dazu gehörten Menschen aus dem Mittelstand, die „enorm belastet“ würden - etwa durch die Bürokratie und die „Steuerflut“. „Es sind aber auch die normalen, braven, fleißigen Arbeiter, die fast kein Auskommen mehr mit dem Einkommen haben.“

Auch Pensionisten und Ärzte zählt Schnell zu seiner Zielgruppe. Während Pensionisten vor Wahlen „ständig an der Nase herumgeführt werden“, würden sich die Mediziner vor allem über die „Zerschlagung des Gesundheitswesens“ enttäuscht.

Vier zentrale Themenbereiche

Schnell zählt vier zentrale Themenbereiche seiner Bewegung auf: Die Einführung der direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild; die Zuwanderung, die man sich nicht mehr leisten könne, „ohne dass unser Sozialstaat und Österreich in Gefahr ist“; die überbordende Bürokratie, für die vor allem Brüssel verantwortlich sei - und das Gesundheitswesen.