Sparkassen-Sprecher kritisiert Nullzinspolitik

Der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, Werner Böhler, kritisiert die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Gerade Regionalbanken hätten unter dem derzeitigen Kurs zu leiden.

Der Kurs müsse korrigiert werden, weil er zu sehr auf die verschuldeten südlichen Länder in Europa ausgerichtet sei, so Böhler am Mittwoch. Allein in Österreich würden derzeit 124 Milliarden Euro auf täglich fälligen Konten liegen, das Geld liege ohne Chance auf Erträge oder Werterhalt herum.

Werner Böhler

ORF

Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen

Regionalbanken treffe die Nullzinspolitik der EZB besonders hart, so Böhler: „Wenn man sich vor Augen führt, dass eine typische Regionalbank zu gut 60 Prozent von den Zinseinkünften lebt, das heißt, das Betriebsergebnis einer Regionalbank wird zu über 60 Prozent von den Zinsen bestimmt, dann ist es natürlich naheliegend, dass auch wir unter dieser Situation sehr zu leiden haben.“ Böhler hofft darauf, dass der Kurs zumindest so weit geändert wird, dass es keine Minuszinsen mehr gibt.

Bauboom hält an

Die Erste Bank und Sparkasse hat am Mittwoch eine Wohnbaustudie veröffentlicht. Ihr zufolge leben derzeit 65 Prozent der Vorarlberger in einer eigenen Wohnung oder in einem eigenen Haus. Der Bauboom habe dazu geführt, dass die Dornbirner Sparkasse heuer schon 100 Mio. Euro an Finanzierungen auf die Beine stellte - gleich viel wie im gesamten Jahr 2014.