Skepsis gegenüber 28-Stunden-Woche

In Deutschland wird derzeit über die Einführung einer 28-Stunden-Woche diskutiert. ÖGB und Wirtschaftskammer in Vorarlberg stehen dem Vorschlag skeptisch gegenüber. Ein Demographie-Experte sieht jedoch Vorteile.

Die IG-Metall, Deutschlands größte Industriegewerkschaft, hat vorgeschlagen, dass Arbeitnehmer künftig bei Bedarf die Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden reduzieren können sollen - zumindest vorübergehend. Ziel sei es, dass die Menschen ihr berufliches und privates Leben besser aufeinander abstimmen können.

Problem des Fachkräftemangels

Vorarlbergs ÖGB-Chef Norbert Loacker bezeichnet die Forderung nach einer gesetzlich festgeschriebenen 28-Stunden-Woche als Illusion. Außerdem gebe es im Land ja schon Betriebe, bei denen die Arbeitszeit über den Kollektivvertrag reduziert werden kann, etwa indem man auf eine Gehaltserhöhung verzichtet und dafür mehr Urlaub bekommt.

Auch Christoph Jenny von der Vorarlberger Wirtschaftskammer verweist auf solche Vereinbarungen innerhalb von Betrieben. Durch die Einführung einer 28-Stunden-Woche würde aus seiner Sicht der Fachkräftemangel weiter zunehmen.

„Vorteile für Jung und Alt“

Demographie-Experte Heinrich Geissler ist hingegen überzeugt, dass eine verkürzte Arbeitswoche für bestimmte Altersgruppen durchaus attraktiv wäre. So sei etwa für jüngere Arbeitnehmer die Freizeit wichtiger als das Gehalt. Und ältere Menschen brauchen laut Geissler ohnehin mehr Entlastung im Beruf.

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