Özdogan mit Hohenemser Literaturpreis geehrt

Der in Köln geborene Autor Selim Özdogan ist mit dem Hohenemser Literaturpreis ausgezeichnet worden. Özdogan wurde von der Jury für seine Erzählung „Geschichte ohne Papier“ aus 162 Einreichungen ausgewählt.

Der mit 7.000 Euro dotierte Hohenemser Literaturpreis wird an Schriftsteller vergeben, die auf Deutsch schreiben, obwohl ihre Muttersprache eine andere ist. Im Falle des aktuellen Preisträgers ist die Muttersprache Türkisch. Aber Özdogan schreibt auf Deutsch, weil sein Deutsch besser sei als sein Türkisch - und nennt noch einen pragmatischen Grund: In der Türkei würden weniger Menschen Bücher lesen, deshalb sei dort als Autor weniger zu verdienen.

Jury: Vielfalt der Sprachweisen

Jurorin Anna Mitgutsch hob in ihrer Festrede besonders die Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Sprachweisen hervor, über die Özdogan als Autor verfüge. Bereits mit seinem Debütroman „Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist“ schaffte Özdogan 1995 den Durchbruch, zuletzt erschien „Wieso Heimat, ich wohne zur Miete“. Seine prämierte, bislang unveröffentlichte Erzählung „Geschichte ohne Papier“ präsentierte er erstmals bei der Verleihung des Literaturpreises am Samstagabend Salomon-Sulzer-Saal.

Preis zum fünften Mal vergeben

Der „Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autor/innen nichtdeutscher Muttersprache“, wird seit 2009 alle zwei Jahre vergeben.

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