Altach trennt sich von Trainer Martin Scherb

Bei Fußballbundesligist Altach sind die Tage von Trainer Martin Scherb gezählt. Nach der Niederlage gegen Schlusslicht Ried und einer Serie von zehn Spielen ohne Sieg muss der 47-Jährige seinen Posten auf der Altacher Bank nach nur 154 Tagen im Amt räumen.

Wie die Altacher am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz mitteilten, wurde der ursprünglich bis 2018 laufende Vertrag mit dem 47-jährigen Niederösterreicher vorzeitig aufgelöst. Scherb hatte im Jänner die Nachfolge von Damir Canadi angetreten, konnte die Altacher im Frühjahr aber nur zu zwei Siegen führen. Am Donnerstag gab es eine Heimniederlage gegen Schlusslicht Ried.

Die Altacher können sich als Tabellenvierter nicht mehr aus eigener Kraft für den Europacup qualifizieren, sondern müssen auf einen Triumph von Meister Salzburg im ÖFB-Cup hoffen.

Martin Scherb

GEPA/ Oliver Lerch

Martin Scherb

Zellhofer: „Entwicklung massiv nach unten“

„Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, da die Entwicklung im Frühjahr massiv nach unten gezeigt hat. Wir sahen uns gezwungen jetzt zu handeln, damit wir unsere Ziele in der nächsten
Saison erreichen“, so Altach-Geschäftsführer Georg Zellhofer. Eine Trennung vom Trainer sei immer eine unschöne Sache und tue ihm persönlich natürlich auch leid.

Scherb: „Klar, dass Menschenopfer gefordert werden“

Bereits nach dem Spiel gegen Ried am Donnerstag hatte Scherb mit personellen Konsequenzen gerechnet. „Es ist klar, dass Menschenopfer gefordert werden - das gehört zum Geschäft. Wenn man Erfolg hat als Trainer, hat man sehr viele Freunde, wenn man verliert, ist man alleine im Stadion“, sagte er nach dem Schlusspfiff.

Scherb folgte im Jänner Canadi nach, der zu Rapid Wien gewechselt war. Der Niederösterreicher war zwischen 2007 und 2013 beim SKN St. Pölten tätig, mit dem er den Aufstieg von der Regionalliga Ost in die Erste Liga schaffte. Danach arbeitete er als TV-Experte und hospitierte bei zahlreichen Klubs. Für den ÖFB war er in der Gegnerbeobachtung tätig.

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Altach wieder ohne Trainer

Im Beitrag von Andreas Blum sehen Sie Georg Zellhofer und Werner Grabher.

„Enttäuscht, aber nicht im Bösen“

Seine Beurlaubung als Altach-Trainer nahm Scherb mit Fassung auf: „Ich bin niemandem böse und scheide enttäuscht, aber nicht im Bösen“. „Es waren zuletzt zehn Spiele ohne Sieg, für diese Bilanz bin ich als Trainer verantwortlich.“ Als Gründe für das schlechte Abschneiden im Frühjahr nannte Scherb die lange Verletztenliste, den Winter-Abgang von Goalgetter Dimitri Oberlin, die schlechte Chancenauswertung und vor allem die hohe Erwartungshaltung nach dem Gewinn des inoffiziellen „Winterkönig“-Titels.

Kommt Canadi wieder?

Beim letzten Saisonspiel am Sonntag gegen Meister Salzburg wird, wie schon im Herbst nach dem Abgang von Damir Canadi, Co-Trainer Werner Grabherr die Altacher betreuen.

Zellhofer schließt übrigens nicht aus, dass der nächste Altach-Coach wieder Canadi heißt. Bis zum Trainingsstart am 12. Juni soll der neue Trainer bekannt gegeben werden.

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