Illwerke/VKW-Fusion: Weichen gestellt

Die Weichen für die geplante Fusion von Illwerke und VKW sind gestellt: Die Aufsichtsräte beider Unternehmen haben am Donnerstag einstimmig grünes Licht gegeben, die Verschmelzung soll Mitte 2019 erfolgen.

Begründet wird das Unterfangen mit der Notwendigkeit, Strukturen zu vereinfachen und Kosten zu sparen. 2016 konnte Illwerke VKW bereits 16 Mio. Euro einsparen. Gleichzeitig ging das Ergebnis vor Steuern von 72 Mio. Euro auf 50 Mio. Euro zurück. „Es ergibt sich natürlich ein Druck aufgrund der Marktpreise, die ja in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen sind“, sagte Ludwig Summer, Aufsichtsratsvorsitzender von Illwerke VKW, dem ORF Vorarlberg.

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Illwerke-VKW-Fusion

Illwerke und VKW sollen zu einer Aktiengesellschaft verschmolzen werden - das haben die Aufsichtsräte beider Unternehmen am Donnerstag einstimmig beschlossen.

Die Digitalisierung und der Eintritt neuer Stromanbieter in den Markt würden zusätzlichen Druck ausüben. „Und hier ist es notwendig, das Unternehmen zukunftsfit zu machen und alle Kostensenkungsmöglichkeiten auszuschöpfen“, so Summer.

Angebot an Aktionäre

Bevor die Fusion über die Bühne gehen kann, müssen aber die VKW-Kleinaktionäre zum Ausstieg zu bewegt werden. Sie halten derzeit rund 160.000 Aktien bzw. 1,8 Prozent des Bestandes. Ihnen will man jetzt ein Angebot machen: 96,60 Euro sollen die Kleinaktionäre pro Aktie erhalten. Vor vier Jahren lag der Wert noch zwischen 110 und 180 Euro. Das liege an den Marktpreisen, die damals noch deutliche höher gewesen seien, sagte Illwerke VKW-Vorstand Helmut Mennel.

Außerdem sollen sich die Aktionäre indirekt über Genossenschaften an der Vorarlberger Energienetze GmbH beteiligen können, einem Tochterunternehmen der VKW. Den Genossenschaftern verspricht das Unternehmen eine fixe Verzinsung von 3,5 Prozent auf zehn Jahre.

Germann: Unternehmen „kerngesund“

Illwerke und VKW stehen seit 2001 unter einer gemeinsamen personellen und organisatorischen Führung, sind rechtlich aber zwei unterschiedliche Aktiengesellschaften. Durch die Zusammenlegung soll der Name des Unternehmens - Illwerke VKW - erhalten bleiben, bestätigte Christof Germann, Vorstandsmitglied bei beiden Gesellschaften, im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch am Donnerstag.

Germann sagte außerdem, das Unternehmen sei mit einer Eigenkapitalquote von 72 Prozent „kerngesund“. Auch für die Zukunft sei man gut gerüstet. Die Unternehmensstrategie beruhe nämlich auf drei Pfeilern: Wachstum - etwa durch den Bau des Kraftwerks Obervermunt II; Innerbetriebliche Effizienz - 2016 gelang es bereits, 16 Mio. Euro einzusparen; und Innovation durch neue Produkte und Dienstleistungen.

Bitsche: Keine Auswirkungen auf Belegschaft

Durch die Zusammenlegung soll der Mitarbeiterstand von derzeit 1.200 jährlich um etwa zehn Personen reduziert werden. Es seien aber alle Rechte der Mitarbeiter gesichert, sagte Betriebsrat Klaus Bitsche: „Jeder Mitarbeiter wird seine Vereinbarungen mitnehmen können.“

Nach dem Zusammenschluss ist das Unternehmen zu 100 Prozent in Landesbesitz - und damit auch im Besitz der Bevölkerung, wie Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Donnerstag sagte. Das bedeute auch einen günstigen Strompreis für Privathaushalte und Betriebe. Abgesegnet werden sollen die Beschlüsse der Aufsichtsräte bei der VKW-Hauptversammlung am 29. Juni.

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