3.000 am Landeswallfahrtstag auf dem Weg

Seit 1929 ist der 1. Mai der Landeswallfahrtstag. Unzählige Gläubige pilgern jedes Jahr zur Basilika nach Rankweil. Am Montag waren rund 3.000 Wallfahrer aus ganz Vorarlberg bei den Messen am Vormittag und bei der Maiandacht am Nachmittag.

Sie kamen aus allen Landesecken, manche Wallfahrer brachen schon um Mitternacht auf. Alle, die nach Stunden in der Basilika ankamen, hatten ein Anliegen im Gepäck - für sich selbst oder für andere. Und einige zogen danach sogar noch weiter nach Einsiedeln. Wallfahrten berühre das Innerste im Menschen, erklärt sich Diözesanbischof Benno Elbs das Interesse an diesem alten Brauch.

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Landeswallfahrtstag in Vorarlberg

Im Beitrag sehen Sie: Elisabeth Summer, Laterns; Peter Haas, Feldkirch; Hans Waibel, Lochau; Annamaria Ferchel-Blum, Lochau; Benno Elbs, Diözesanbischof; Martin Salzmann, Mesner

Manche würden merken, dass vom Wandern, vom Gehen eine heilende Kraft ausgehe, so Elbs. Außerdem seien die Wallfahrtsorte natürlich „Orte der Kraft“: „Heilige Orte sind Orte der besonderen Begegnung mit Gott.“ Gerade in der Unsicherheit würden viele Menschen nach einem Anker suchen. „Und ich glaube, dass Gott ein solcher Anker ist.“

Kreuz als Ziel der Gläubigen

Wallfahrtsorte erlangten ihre Bedeutung durch die Heilungen und die Verbreitung der Geschichten darüber. Als Dank für die Genesung verschenkten die Wallfahrer früher Votivgaben: Ein silbernes Bein gab man beispielsweise für ein geheiltes Bein, silberne Babys für einen erfüllten Kinderwunsch oder ein geheiltes Kind. Das Kreuz in der Basilika birgt eine besondere Kostbarkeit: In einem kleinen Schrein befinden sich Knochensplitter von Heiligen und Kreuzsplitter, die vom Kreuz Christi stammen sollen.

Bis zum heutigen Tage würden Gläubige kommen und mit Tüchern oder Kleidungsstücken das Kreuz berühren, um sie dann Kranken zu bringen, sagt Mesmer Martin Salzmann. „Es gibt eine alte Chronik unserer Kirche, in der unzählige Wunderheilungen durch dieses Kreuz dokumentiert sind“, so Salzmann. Ein Rankweiler Priester, der vor knapp 800 Jahren ins Heilige Land gepilgert war, brachte Kreuz und Splitter in die Wallfahrtskirche.