Sturmwarnung lässt Funkenzünfte zittern

Der angesagte Föhnsturm macht den Funkenzünften in Vorarlberg einen Strich durch die Rechnung. In einigen Gemeinden wurde das traditionelle Funkenabbrennen am Samstag bereits abgesagt oder auf Sonntag verschoben.

Heftiger Föhnsturm

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) warnt vor einem heftigen Föhnsturm, der am Samstag auch Vorarlberg heimsuchen soll. Das stellt die Funken-Organisatoren in Vorarlberg auf die Probe.

Der Sturm bringt auch zahlreiche Funken in Gefahr, die am Samstag in Vorarlberg stattfinden sollen. Der große Hatler Funken in Dornbirn wird nicht stattfinden, wohl aber der Kinderfunken und der Fackelzug. Der Bürgler Funken in Dornbirn, der Funken am Ludescherberg wurden komplett abgesagt.

In Meiningen, Klaus, Koblach und Viktorsberg wird das Winter-Austreiben auf Sonntag verschoben, ebenso findet der Funken am Parkplatz West in Bregenz erst einen Tag später statt. Auch in Reuthe im Bregenzerwald wird das Funkenabbrennen auf Sonntag verschoben. Andere Funkenzünfte entscheiden kurzfristig, ob sie die Holzstapel anzünden oder nicht.

Sturm Funken

APA/Moma

So manche Vorarlberger Gemeinde wird am Samstag wohl auf einen Funken verzichten müssen

Orkanböen von bis zu 160 km/h

Betroffen vom Föhnsturm ist vor allem der Westen Österreichs. Auf den höheren Gipfeln in Vorarlberg soll es am Samstag - wie auch in Tirol und Salzburg - Orkanböen von bis zu 160 Stundenkilometern geben, sagt Susanne Lentner von der ZAMG. In Tälern, die entlang der Windrichtung liegen, werden heftige Sturmböen mit rund 120 Stundenkilometern erwartet. In Vorarlberg betrifft das vor allem das Brandnertal.

Alter Brauch in Vorarlberg

Das Funkenfeuer ist ein alter Feuerbrauch, der in Vorarlberg noch fest verankert ist. Jedes Jahr am Funkensonntag (heute teilweise auch am Samstag davor) werden die sogenannten Funken abgebrannt. Mit Funkensonntag bezeichnet man den ersten Sonntag nach Aschermittwoch, also den ersten Fastensonntag.

Der Funken ist meist ein aufgeschichteter Holzturm, der nach Einbruch der Abenddämmerung unter den Augen der Dorfbevölkerung angezündet wird. Die größten Funken können eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Im Jahr 2010 wurde der Funkenbrauch im österreichischen Bundesland Vorarlberg in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.

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