Gewaltschutzstelle fordert mehr Zivilcourage

Die ifs-Gewaltschutzstelle fordert mehr Zivilcourage. Das Einmischen in die Privatsphäre sei dringend notwendig, sagt die Leiterin der ifs-Gewaltstelle, Ulrike Furtenbach. Bei häuslicher Gewalt dürfe man nicht wegschauen.

Der Mord einer vierfachen Mutter in Mäder erschüttert Vorarlberg. Der Mann soll seine Frau im Bett erstochen haben. Laut den Ermittlungen der Polizei gab es bereits früher schon Streitereien in der Familie. Das ist kein Einzelfall, denn jede fünfte Frau in Vorarlberg erlebt mindestens einmal im Leben häusliche Gewalt.

„Nicht abwarten - Hilfe anbieten“

Wer häusliche Gewalt in einer Familie vermutet, müsse handeln, sagt Furtenbach. Einmischen - auch in die Privatsphäre von Fremden - sei auf alle Fälle gefragt. Furtenbach macht die Erfahrung, dass Frauen angesprochen werden wollen. Sie hätten dann das Gefühl, ernst genommen zu werden. Es eröffne auch die Möglichkeit, Hilfe anzubieten.

Gerade in akuten Not-Situationen sei es wichtig, Stellung zu beziehen. Frauen, die Gewalt durch ihren Partner erleben, brauchen laut Furtenbach sehr viel Unterstützung. Es brauche viele Menschen, die sich klar hinter die Betroffene stellen. Abwarten sei absolut fehl am Platz. Oft beginne häusliche Gewalt sehr subtil - eine abwertende Bemerkung da, ein gemeines Wort dort. Laut Furtenbach sollte man nicht warten bis körperliche Gewalt im Spiel ist.

Auch Angehörige können sich melden

Angehörigen fällt das Einmischen oft deutlich schwerer als Außenstehenden. Hier empfiehlt Furtenbach, Kontakt mit Hilfs- und Beratungsstellen aufzunehmen. Auch Angehörige können sich an die ifs-Gewaltschutzstelle wenden.

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