Mehrere Skifahrer von Lawinen mitgerissen

Mehrere Skifahrer sind am Wochenende im freien Skiraum von Lawinen mitgerissen worden. Ein Franzose und ein Deutscher konnten sich in Damüls und im Kleinwalsertal selbst befreien. Ein Italiener in Lech wurde schwer verletzt. Für einen Deutschen in Brand kam jede Hilfe zu spät.

Eine Lawine in Brand hat Samstagnachmittag ein Menschenleben gefordert. Ein 38-jähriger Deutscher wollte zwei Bekannte beim Eisklettern fotografieren, die drei wurden von einer Lawine erfasst. Mehr dazu in Lawine in Brand fordert Todesopfer.

Zwei Italiener mitgerissen

Am Trittkopf in Lech wurde am Sonntag ein 36-jähriger Italiener durch eine Lawine schwer verletzt. Er war mit zwei anderen Skifahrern aus Italien gegen 13.00 Uhr auf der Variantenabfahrt „Nadel“ unterwegs, als sich ein etwa 25 Meter langes Schneebrett löste. Der 36-Jährige wurde gegen eine Felswand geschleudert und erlitt schwere Rückenverletzungen. Ein 42-jähriger Italiener wurde zwar auch mitgerissen und gegen einen Felsvorsprung gedrückt, er verletzte sich aber nicht. Zwei weitere Skifahrer kamen mit dem Schrecken davon. Der Schwerverletzte wurde mit dem Notarzthubschrauber Gallus 1 geborgen.

Deutscher in Mittelberg mit Hubschrauber geborgen

Der 33-jährige Tourengeher aus Deutschland löste die Lawine Sonntagmittag im freien Skiraum am Walmendingerhorn in Mittelberg aus. Sie riss den Deutschen etwa 50 Meter weit mit und begrub ihn bis zum Hals. Der Skifahrer konnte seinen Lawinen-Airbag noch auslösen und sich selbst aus der Lawine befreien. Da aber ein Ski nicht mehr auffindbar war, wurde der Mann mit dem Polizeihubschrauber geborgen.

Die Lawinengefahr stieg am Sonntag weiter an - aktueller Lawinenbericht in Aktuelle Lawineninformation.

80 Meter von Lawine mitgerissen

In Damüls wurde am Samstagnachmittag ein 33-jähriger Skifahrer aus Frankreich von einer Lawine 80 Meter weit mitgerissen. Gegen 15.30 Uhr geriet der Franzose, der mit zwei Begleitern abseits der Piste unterwegs war, im Bereich Hasenbühl in steilem Gelände in eine baumfreie Zone. Unter seiner Belastung löste sich die 1,5 Meter dicke Schneedecke. Der Mann wurde mitgerissen und blieb dann bis zum Hals im Schnee stecken. Dennoch konnte er sich selbst aus den Schneemassen befreien, bevor ihm ein Begleiter zu Hilfe kommen konnte. Der Mann blieb unverletzt.

Andere Skifahrer hatten den Lawinenabgang beobachtet und einen Notruf abgesetzt. Die Einsatzkräfte nahmen deshalb noch eine Sicherheitssuche vor. Am Einsatz waren die Bergrettungen Damüls, Au und Sonntag sowie Angestellte der Bergbahnen Damüls beteiligt.