Freiwillige Rückkehrer: Zahl hat sich verdoppelt

Im vergangenen Jahr sind 65 Asylwerber, die in Vorarlberg untergebracht waren, mit Hilfe der Caritas freiwillig in ihr Heimatland zurückgegangen. Das sind doppelt so viele wie im Jahr davor. Ein Grund: Probleme der Familie daheim in Krisengebieten.

Für Asylwerber, die sich in Österreich aufhalten, aber aus verschiedenen Gründen wieder in ihre Heimat gehen wollen, bietet die Caritas sogenannte Rückkehrberatungen an. Im vergangenen Jahr wurden in Vorarlberg 281 Menschen beraten - fast dreimal mehr als noch im Jahr 2015. Die Zahl der Rückkehrer aus Vorarlberg hat sich auf 65 verdoppelt. Österreichweit haben die Mitarbeiter der Caritas nach Angaben der Nachrichtenagentur „Kathpress“ mehr als 3.500 Menschen bei der Rückreise unterstützt - nach 2.000 im Jahr 2015.

„Fühlen sich verantwortlich für die Familie“

Betroffen seien vor allem Menschen aus dem Irak, Afghanistan und Pakistan, sagt Bernd Klisch, der Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe: „Der typische Klient ist der, der im Asylverfahren ist und Probleme im Heimatland hat - zum Beispiel der Vater wird krank, Geschwister haben Probleme, der Bruder ist gefallen. Sie fühlen sich verantwortlich für ihre Familie und entscheiden sich dann, zurückzukehren“. Weitere Gründe für eine Rückkehrberatung sind laut dem Leiter der Caritas-Flüchtlingshilfe die Unzufriedenheit in Österreich oder geringe Aussichten auf einen positiven Asylbescheid.

„Große Herausforderung für die Caritas“

Klisch rechnet damit, dass die Zahl der Rückkehrwilligen auch in diesem Jahr weiter steigen wird. Für die Caritas-Mitarbeiter stelle das eine große Herausforderung dar. Das große Problenm bestehe darin, diese Menschen wieder legal in ihr Heimatland zu bekommen, ihnen Papiere wie Rückreisezertifikate zu besorgen oder eine Einreisebewilligung für das eigene Heimatland.

Rückreise oft problematisch

Auch die Rückreise selbst gestaltet sich laut Klisch oft problematisch. Allerdings bekomme die Caritas dabei Unterstützung von internationalen Organisationen. Asylwerber, die freiwillig aus Österreich ausreisen, bekommen 370 Euro Rückkehrhilfe. Zudem übernimmt der Staat die Reisekosten. Die Kosten für eine Abschiebung muss der Asylwerber hingegen selber tragen.

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