Rekordjahr für das Kriseninterventionsteam

Das Kriseninterventionsteam (KIT) blickt auf ein Rekordjahr zurück. Im 16-jährigen Bestehen gab es noch nie so viele Einsätze wie im Jahr 2016. Vor allem der Großeinsatz beim Amoklauf in Nenzing war eine Herausforderung.

Das Kriseninterventionsteam Vorarlberg hat ein Rekordjahr an Einsätzen hinter sich: Über 220 Einsätze und die Betreuung von rund 1.150 Personen haben die 77 ehrenamtlichen Mitarbeiter heuer bewältigt. Bei Unfällen oder Katastrophen werden die KIT-Mitarbeiter zur psycho-sozialen Betreuung von Opfern oder Angehörigen von Opfern gerufen.

Stubler KIT

ORF

KIT Vorarlberg-Leiter Thomas Stubler im ORF-Interview

Großeinsatz beim Amoklauf

Das Kriseninterventionsteam gehört mittlerweile zur Rettungskette in Vorarlberg wie Notarzt, Rettung oder Feuerwehr. Mit dem heurigen Rekordjahr an Einsätzen hat sich gezeigt, wie gut etabliert KIT inzwischen ist, sagt der 36-jährige Leiter des KIT Vorarlberg Thomas Stubler im ORF-Interview. Der Einsatz beim Amoklauf in Nenzing war der größte nach dem Großbrand im Vinzenzheim in Egg im Jahr 2008. Zwölf KIT-Mitarbeiter waren in Nenzing vor Ort - danach gab es laut Stubler noch 14 Folge-Einsätze, 130 Personen wurden betreut.

Hilfe für die Einsatzkräfte

Luft nach oben sieht Stubler vor allem bei der Aufarbeitung von traumatischen Ereignissen für die Einsatzkräfte selbst. Das KIT habe da ein eigenes niederschwelliges Angebot für Einsatzkräfte entwickelt - dass beispielsweise KIT-Mitarbeiter die selbst in der betroffenen Blaulichtorganisation engagiert sind, die Supervision nach einem besonderen traumatischen Einsatz übernehmen, so Stubler. Dann entstehe nämlich ein hilfreiches Kameradengespräch. Stubler würde sich wünschen, dass mehr Einsatzkräfte dieses Angebot annehmen.

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