Harte Pisten machen Skifahrern zu schaffen
Um 14.00 Uhr landet beim Landeskrankenhaus Bludenz bereits der siebente Rettungshubschrauber. Bei den Einsatzkräften und dem Krankenhauspersonal sitzt jeder Handgriff, oft muss es schnell gehen. Chris Pröschle aus Heilbronn ist selbst ins Krankenhaus gekommen: Der Skianfänger hat sich eine Schnittverletzung am eigenen Ski zugezogen.
Verletzungen werden schwerer
Die meisten verletzten Wintersportler kommen in die Unfallambulanz Bludenz. Morgens kämen die Skifahrer einzeln herein, sagt Krankenschwester Dagmar Klaudrat. Ab dem späten Vormittag gehe es dann rund - und zwar bis in die Abendstunden. „30, 40 Gipse an einem Tag sind keine Seltenheit“, sagt Gipser Sandro Willi.
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Im Beitrag: Chris Pröschle; Dagmar Klaudrat, Diplomierte Krankenschwester; Sandro Willi, Gipser; Johannes Hartl, Oberarzt Unfallabteilung Bludenz; Marc Schenk; René El Attal, Primar Unfallabteilung Feldkirch
Skifahrer verletzen sich tendenziell eher an Beinen und Becken, Snowboarder an den Armen und Schultern. Heuer sei eine Zunahme bei den Bandverletzungen im Kniegelenk festzustellen, sagt Johannes Hartl, Oberarzt der Unfallabteilung Bludenz. Das habe vermutlich mit der neuen Skitechnik zu tun. Zudem seien Unterschenkelbrüche und Beinverletzungen eher schwerer geworden.
Vorsicht bei aktuellen Pistenverhältnissen
Wintersportler mit schwersten Verletzungen werden vielfach ins Schwerpunktkrankenhaus nach Feldkirch gebracht. Der Niederländer Marc Schenk hat sich etwa den Oberschenkel gebrochen, weil er mit dem Ski auf die Wiese gekommen ist und sich mehrfach überschlagen hat.
Noch hat die Saison nicht wirklich begonnen, schwere Verletzungen sind dennoch schon hereingekommen. Das bestätigt auch René El Attal, Primar der Unfallabteilung Feldkirch. Er nennt eine schwere Ellbogenverletzung, Beckenfrakturen und Oberschenkelbrüche als Beispiele. Die besten Maßnahmen um Ski-Unfällen vorzubeugen sind übrigens: Aufwärmen, Ausdauer, eine gute Kondition - und bei den aktuellen Pistenverhältnissen: Vorsicht.