Zugunglück Lochau wirkt nach
Am 29. Dezember 2006, kurz vor zehn Uhr, starben eine junge Polizistin, ein kurz vor der Pension stehender Polizist sowie ein Leichenbestatter bei dem Zugunglück in Lochau. Sie waren dabei, den Tod eines 18-Jährigen zu untersuchen, der in der Nacht auf der Strecke sein Leben gelassen hatte. Der Lokführer wusste nichts von dem Polizeieinsatz auf dem Gleis. Ebenso wenig der für diesen Bereich zuständige Fahrdienstleiter.
APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Die Ermittler glaubten, alle Lokführer hätten die Anweisung erhalten, am Unfallort mit 30 Stundenkilometern vorbeizufahren. Später war klar: Interne Kommunikationsprobleme führten zu dem Zugunglück.
Zahlreiche Maßnahmen gesetzt
Das Unglück hatte auch ein gerichtliches Nachspiel. Während der Lokführer und der Notfallleiter von den Vorwürfen der fahrlässigen Tötung freigesprochen wurden, wurde ein ÖBB-Disponent aus Innsbruck rechtskräftig zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt.
Bei den ÖBB und der Polizei hat die Tragödie Spuren hinterlassen. Unfallstellen auf dem Gleis werden seither zwingend gesperrt, alle Züge müssen sofort gestoppt werden. Vor Ort wird dann über die weitere Vorgehensweise entschieden. Zudem wurden die Dienstvorschriften konkretisiert, neue Handbücher und verbindliche Leitfäden wurden verfasst, regelmäßig finden Schulungen statt. Die Maßnahmen zeigen Wirkung - bisher hat es keinen derartigen Vorfall mehr auf Vorarlbergs Gleisen gegeben.