Altach holt sich die Winterkrone

Der SCR Altach hat am Sonntag das Schlagerspiel gegen Rapid Wien mit 3:1 gewonnen und sich damit zum Wintermeister der Saison 2016/2017 gekrönt. Es ist das erste Mal, dass ein Vorarlberger Fußballverein dieses Kunststück schafft.

Vor heimischem Publikum waren die Altacher am Sonntag eine Nummer zu groß für den Wiener Traditionsverein. Schon in der siebenten Minute traf Philipp Netzer. In der 55. Minute erhöhte Nikola Dovedan auf 2:0, nur vier Minuten später gelang Srdjan Grahovac dann er Anschlusstreffer. Schon in der 60. Minute machte erneut Philipp Netzer alles klar für die Altacher.

Damit überwintert der Vorarlberger Verein erstmals an der Spitze der Tabelle. Auf dem zweiten Platz liegt der amtierende Meister Red Bull Salzburg mit zwei Punkten Rückstand. Einen weiteren Punkt dahinter liegt Puntigamer Sturm Graz. Rapid rangiert lediglich auf Tabellenplatz fünf.

Wiedersehen mit Canadi

Das Spiel am Sonntag war auch ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Damir Canadi. Canadi hatte Altach im November in Richtung Wien verlassen. Schon vor dem Spiel hatte Sportdirektor Georg Zellhofer der APA gesagt, er hege keinen Groll gegen Canadi. „Bei dem Wechsel war alles korrekt, damit ist die Sache erledigt“, erklärte Zellhofer. Dass ausgerechnet Canadi dabei zusehen musste, wie die Altacher die Früchte seiner jahrelangen Arbeit ernteten, entbehrte aber nicht einer gewissen Ironie.

Altach Rapid Winterkrone

APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Louis Clement Ngwat Mahop (l.) gegen Manuel Thurnwald (Rapid)

Für Canadis Nachfolger Werner Grabherr war es indes das vorerst letzte Spiel. Grund ist, dass der 31-Jährige über keine Pro-Lizenz verfügt. Grabherr hatte sich zuvor den Gewinn der Winterkrone als Ziel gesetzt: Die Mannschaft habe einen „genialen Herbstdurchgang“ gespielt, ihr sei die Winterkrone zu wünschen. Im Betreuerstab wird er übrigens auch nach dem Spiel am Sonntag weiter vertreten sein.

Lederer möglicher Grabherr-Nachfolger

Als Nachfolger für Interimstrainer Grabherr soll Oliver Lederer von der Admira im Gespräch sein. „Er ist einer der Kandidaten“, meinte Zellhofer gegenüber der APA. Das Anforderungsprofil des künftigen Betreuers: „Er muss zum Verein passen, Spieler weiterentwickeln, junge Spieler entwickeln und eine gute Kommunikation mit der Mannschaft haben.“ Eine Entscheidung erwartet Zellhofer noch vor Weihnachten.

Geht Lukse?

Die nächsten Wochen könnten für den neuen Winterkönig jetzt brisant werden, sollte sich Rapid um eine Verpflichtung von Goalie Andreas Lukse bemühen. Canadi gilt als Mentor des mittlerweile zum Team-Tormann aufgestiegenen Ex-Grün-Weißen, mit dem er schon beim FC Lustenau zusammenarbeitete. Lukses Vertrag im Ländle läuft zwar noch bis 2019, allerdings ist darin eine Ausstiegsklausel enthalten, wie Zellhofer bestätigte. Dennoch geht der Sportdirektor nicht von einem Abschied des Keepers aus. „Ich glaube schon, dass er bleibt. Er fühlt sich bei uns wohl.“