Land „entrümpelt“ Bautechnikverordnung

Die Landesregierung hat am Dienstag eine neue Bautechnikverordnung beschlossen. Bauen soll damit einfacher und günstiger werden. „Der Dschungel an unübersichtlichen Bestimmungen wurde durchforstet“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP).

Die Bautechnikverordnung legt die Standards fest, die bei der Neuerrichtung von Gebäuden oder bei Sanierungsmaßnahmen einzuhalten sind.

Die Landesregierung hat sich bei der Novelle Großteils an den bundesweiten Richtlinien des Instituts für Bautechnik orientiert. 50 Verbesserungsvorschläge hatten Interessensvertreter und Experten aus Vorarlberg eingebracht, die Hälfte davon wurde umgesetzt.

In einigen Fragen weicht die Vorarlberger Verordnung aber auch von den bundesweiten Bestimmungen ab - so zum Beispiel beim Brandschutz, so Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser (ÖVP): „Wir sind sehr froh, dass unserem Schritt auch andere Bundesländer, insbesondere Salzburg, Steiermark und Tirol, gefolgt sind und das ermöglicht, dass wir nun im konstruktiven Holzbau Wohnbau mit bis zu sechs oberirdischen Geschossen realisieren können.“ Gültig ist die neue Verordnung ab 2017.

Gültig ab 2017

Die Vereinfachung der Bautechnikverordnung ermöglicht es auch, bei manchen Vorhaben auf ganze Bauteile zu verzichten. Bei einer Tiefgarage mit zehn bis 15 Stellplätzen kann man sich zum Beispiel eine mechanische Entlüftung ersparen, erklärt Wallner: „Es reicht, wenn Schlitze frei sind und wenn die Luft durchziehen kann, ganz einfach. Es muss nicht unbedingte eine mechanische Lüftung da sein. Und das ist schon eine echte Einsparung.“

Wirtschaftskammer ist zufrieden

Marco Tittler von der Vorarlberger Wirtschaftskammer sagt, die neue Verordnung zeige, wie wichtig es sei, die legistische Kompetenz für Bautechnik im Land zu halten. Das intensive Engagement der Wirtschaftskammer bei der Neugestaltung der Richtlinien habe sich ausgezahlt, sagte Tittler. Von den ursprünglich geforderten 54 Vereinfachungsvorschlägen konnten laut Tittler rund 90 Prozent ganz oder teilweise übernommen werden.