Unternehmerin Sonnbichler für Frauenquote

Die Unternehmerin und jahrelange Personalmanagerin Birgit Sonnbichler plädiert für eine verpflichtende Frauenquote. Im Samstaginterview von Radio Vorarlberg sagt sie, ohne Quote würde es noch über 100 Jahre brauchen, bis Frauen in Chefetagen gleich vetreten seien wie Männer.

Frauen sind in Vorarlberg so gut wie kaum in Führungspositionen zu finden. Laut einer Studie sind in den 30 größten Vorarlberger Unternehmen nur zwei Frauen in einer leitenden Funktion. Die Unternehmerin Birgit Sonnbichler war - bis sie sich selbständig gemacht hat - jahrlang weltweite Personalmanagerin für den Leuchtenhersteller Zumtobel. Sie ist fest davon überzeugt, dass sich ohne verpflichtenden Quote nicht viel ändern wird.

Meinung über Quote geändert

Sie habe mehr als 20 Jahre gegen eine Quote argumentiert, gibt Sonnbichler im Samstaginterview zu. Sie habe ihre Ansicht aber geändert - ihr sei klar geworden, dass es ohne Quote noch über 100 Jahre brauchen würde, bis Frauen in Chefetagen gleich vertreten seien wie Männer. Sie glaubt auch, dass der Vorwurf der Quotenfrau nicht lang anhalten würde, wenn eine Frau beweise, dass sie gut sei. Andererseits gebe es auch Männer in Führungspositionen, die ihren Job nicht gut machen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das Interview mit Birgit Sonnbichler hat ORF-Redakteurin Christine Amon geführt.

„Frauen gut für Erfolg und Klima im Unternehmen“

Für die Unternehmen wären mehr Frauen in Führungspositionen gut, sagt Sonnbichler. Eine stärkere Durchmischung der Teams wirke sich positiv auf die Geschäftsergebnise aus, das habe eine Studie ergeben, sagt Sonnbichler. Mit Frauen in Führungsetagen werde zudem das Klima in einem Unternehmen ein anderes - vor allem was die Vereinbarung von Familie und Beruf angehe. Davon würden auch die Männer profitieren.

Sonnbichler fordert eine flexible und leistbare Kinderbetreuung. Nur diese mache es möglich, dass Frauen Karriere und Familien unter ein Hut bringen können. Da habe die Politik noch Handlungsbedarf. Es dürfe keine Entscheiungsfrage für oder gegen einen Job sein, wenn man ein Kind haben wolle. Eine Führungsposition als Teilzeitjob ist laut Sonnbichler möglich, wenn alle Seiten einen guten Willen zeigen.