Tourismus blickt positiv in Wintersaison

Der vergangene Winter war für die Touristiker eine regelrechte Rekordsaison. Nun hoffen sie, daran anschließen zu können. Seilbahn- und Liftbetriebe haben erneut Millionen investiert. „Stark positionieren“ will man sich mit dem Skifahren abseits der Pisten.

Insgesamt investierten die Seilbahnbetriebe heuer mehr als 100 Mio. Euro, allein 60 Mio. Euro entfallen auf die Arlbergregion, berichtete der zuständige Landesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) am Mittwoch in Hohenems.

„Die hohe Investitionsneigung der Tourismusbetriebe ist ein gutes Zeichen für deren Optimismus und Zuversicht“, betonten Rüdisser und Vorarlberg-Tourismus-Geschäftsführer Christian Schützinger bei der traditionellen Winterstart-Pressekonferenz in den Räumlichkeiten des Skiherstellers Kästle. Rüdisser verwies dabei etwa auf die neue Flexenbahn mit 47 Kabinen, die neuen Trittkopfbahnen und die neue Albonabahn am Arlberg, die Zürs mit der Alpe Rauz verbinden und die Wintersportregion damit zum größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs mit über 300 Pistenkilometern werden lassen.

Zufriedenheit mit Sommerhalbjahr

Zufrieden zeigten sich Rüdisser und Schützinger mit dem noch bis Ende Oktober laufenden Sommerhalbjahr 2016. Trotz des „komplett verregneten Junis“ verzeichnete man zwischen Mai und August mit 840.000 Gästeankünften ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Nächtigungen stieg im selben Zeitraum um 4,8 Prozent auf 2,8 Millionen, „ein Indiz dafür, dass die Gäste wieder etwas länger bleiben“, freute sich der Tourismus-Landesrat. Zuwächse habe es „auch und gerade“ in den Stammmärkten Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Österreich gegeben. Diese Länder machen rund 80 Prozent der Gäste in Vorarlberg aus, ergänzte Schützinger.

Motto: „Purer Genuss“ abseits der Pisten

Auch der Rückblick auf die vergangene Wintersaison fällt für die beiden Tourismus-Experten positiv aus. Obwohl der Schnee bis nach Weihnachten auf sich warten ließ, habe man erstmals die Grenze von fünf Mio. Nächtigungen - das sind plus 4,8 Prozent zum Vorjahr - überschritten. Mit 1,2 Mio. Gästen, einem Zuwachs von 4,5 Prozent, wurde das bisher beste Winterergebnis erzielt.

Diesen Trend fortsetzen will Vorarlberg Tourismus heuer mit dem Motto „Purer Genuss“. Da 80 Prozent der Wintergäste klassische Alpinskifahrer sind, will man Vorarlberg mit der Freiheit beim Skifahren abseits der Pisten „stark positionieren“, berichtete Schützinger, verwies aber auch auf die zahlreichen Sicherheitsangebote und -kurse, die die Gäste befähigen sollen, mit der Gefahr im offenen Skiraum verantwortungsvoll umzugehen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Seilbahner im Gespräch

Markus Comploj, Geschäftsführer der Bergbahnen Brandnertal und Sprecher der Ländle-Card, war zu Gast bei Thomas Haschberger in „Vorarlberg heuet“.

Seilbahnen rechtfertigen hohe Investitionen

Vorarlbergs Seilbahn-Betriebe haben heuer rund 100 Millionen Euro in neue Bahnen, Beschneiung und Modernisierung investiert. Markus Comploj, Geschäftsführer der Bergbahnen Brandnertal und Sprecher der Ländle-Card, rechtfertigt in „Vorarlberg heute“ die hohen Investitionen. Die Gäste wollten große Skigebiete, ein gutes Pisten-Angebot und Schneesicherheit. Die modernen Skigebiete seien somit ein wichtiger Faktor für die Tourismuswirtschaft, so Comploj.

Investition in neue Märkte

Vorarlberg hat mit 60 Prozent einen hohen Anteil an Stammgästen. Um das Risiko „auf eine breitere Schulter zu verteilen“, werde man weiterhin gemeinsam mit den Destinationen kräftig in internationale Märkte investieren. Schützinger nannte in diesem Zusammenhang die Länder Belgien, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande.