Mindestsicherung: Stärkster Anstieg in Vorarlberg

In Vorarlberg ist die Zahl der Bezieher der Mindestsicherung im vergangenen Jahr österreichweit am stärksten gestiegen. Die Zunahme betrug nach Angaben des Sozialministeriums 12,8 Prozent. Zudem liegt Vorarlberg bei der Unterstützung pro Haushalt weit vorne.

In Vorarlberg wurden 2015 für Lebensunterhalt und Wohnbedarf eines Haushaltes 763 Euro gezahlt, wie aus den Zahlen des Sozialministeriums zu entnehmen ist. Vorarlberg zahlte damit den zweithöchsten Betrag, Tirol liegt mit 809 Euro an der Spitze. Wien befindet sich mit 555 Euro leicht unter dem Schnitt, ebenso wie etwa Oberösterreich (484 Euro), das heuer eine Kürzung beschlossen hat, das Burgenland (322 Euro) ist Schlusslicht. Im Österreich-Schnitt wurden pro betroffenem Haushalt 568 Euro monatlich für Lebensunterhalt und Wohnbedarf überwiesen.

Österreichweit haben im Jahr 2015 284.374 Menschen Mindestsicherung bezogen, das ist gegenüber dem Jahr davor ein Anstieg um 10,9 Prozent. Mehr als die Hälfte der Mindestsicherungsbezieher (56 Prozent) lebt in Wien.

Frauen an der Spitze der Statistik

38 Prozent der Personen, die Mindestsicherung bezogen, waren Frauen, 35 Prozent Männer, 27 Prozent (minderjährige) Kinder. Paare mit Kindern machten rund ein Drittel aus, Alleinerziehende 15,5 Prozent.

Die durchschnittliche Verweildauer - also, wie lange jemand Mindestsicherung bezog - betrug 2015 pro Haushalt acht Monate. 16.000 Personen (zwölf Prozent) erhielten nach den Zahlen des Ministeriums Mindestsicherung zusätzlich zu einem (zu niedrigen) Einkommen. Keine Zahlen genannt wurden zur Gruppe der Asylberechtigten. Dies werde schlicht nicht erhoben, hieß es auf Nachfrage.