Brücken-Desaster: Versicherung kommt für Schaden auf

Nach dem Desaster rund um die Montafoner Litzbrücke ist die Haftungsfrage bereits geklärt. Die Versicherung des verantwortlichen Ingenieursbüros wird für den Schaden von mindestens 1,4 Millionen Euro aufkommen.

Dem Steuerzahler werde keinerlei Schaden entstehen, versichert Josef Galehr, Geschäftsführer des Feldkircher Ziviltechnikbüros „M+G Ingenieure“. Die durch den notwendigen Abriss und Neubau verursachten Zusatzkosten seien von seiner Versicherung gedeckt. Laut Galehr hat sein Büro bei der Bemessung der Tragkraft zwar richtig gerechnet, bei der planerischen Umsetzung der Daten sei dann aber der Fehler passiert - was er sehr bedauere.

Land will Prüf-Statiker öfter einsetzen

Das Land sucht nun nach Möglichkeiten, um derartiges zukünftig zu verhindern. Kontrollmechanismen gäbe es: Bei größeren Bauvorhaben ist es nämlich üblich, dass nach den statischen Berechnungen des beauftragten Ingenieurbüros zusätzlich ein Prüf-Statiker alles noch einmal kontrolliert. Laut Gerhard Schnitzer, Vorstand der Abteilung Straßenbau, hat man bei der Litzbrücke jedoch darauf verzichtet, weil das Bauprojekt zu klein sei. Nun prüfe das Land, ob solche Prüf-Statiker nicht doch öfter eingesetzt werden sollten.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Anrainer über Verzögerungen erbost

Im Beitrag sehen Sie: Max Riffler, Sprecher der Anrainer

Außerdem ist es laut Schnitzer an der Zeit, dass sich Vorarlbergs Statiker einer Qualitätskontrolle unterziehen. Was wiederum Josef Galehr nicht so stehen lassen will: Wo gearbeitet werde, passierten eben auch Fehler. Vorarlbergs Ziviltechniker leisteten gute Arbeit, die Litzbrücke sei ein Einzelfall.

Neubau muss wieder abgerissen werden

Teile der in Bau befindlichen Litzbrücke zwischen Schruns und Bartholomäberg müssen drei Monate vor der geplanten Fertigstellung wieder abgerissen werden. Wegen Berechnungsfehlern ist die Tragkraft zu gering, es wurde zu wenig Stahl verbaut - mehr dazu in Brücken-Neubau wird wieder abgerissen.