Warum das Wetter von Dorf zu Dorf anders ist

Das Wetter ist derzeit nicht nur sehr unbeständig, es gibt auch lokal große Unterschiede: Während es im einen Dorf schüttet, kann im nächsten schon die Sonne scheinen. Josef Lang von der ZAMG-Wetterdienststelle erklärt, warum das so ist.

Derzeit stellt sich immer öfter das Gefühl ein, jedes Dorf habe sein eigenes Wetter - immer wieder gibt es Regenschauer, die sich mit längeren sonnigen Phasen abwechseln, und das nicht nur zeitlich, sondern auch örtlich.

„Wo es geregnet hat, hat es teilweise kräftig geschüttet“, bestätigt Lang. In den vergangenen sieben Tage hat es auf der Gapfohlalpe in Laterns 100 Liter pro Quadratmeter geregnet, in Warth, Schröcken und Langen 60. Wenige Kilometer weiter waren es nicht mal 20, berichtet Lang - „es ist sehr sehr unterschiedlich“.

„Weder Fisch noch Fleisch“

„Wir sind derzeit im weder-Fisch-noch-Fleisch-Bereich beim Wetter“, sagt Lang. Es gebe keinen richtigen Hochdruckeinfluss und auch keinen richtigen Tiefdruckeinfluss, sondern Vorarlberg befinde sich im Randbereich zwischen einem Hoch- und einem Tiefdruckbereich.

Feuchte Luft verträgt nicht viel - und der Wind fehlt

In zwei Wochen erreicht die Sonne ihren Höchststand, und die feuchte Luft über Vorarlberg verträgt derzeit nicht viel: Schon nach wenigen Sonnenstunden sei die Luft sehr aufgeheizt und fange an überzukochen, erklärt Lang. Dann gibt es punktuelle Entladungen in Form von starken Regengüssen.

Dazu kommt, dass oft der Wind fehlt. Dadurch bewegen sich die entstandenen Regenzellen nicht, die Wolken regnen sich an einem Ort aus. Dadurch entsteht auch das Phänomen, dass es in einem Ort stark regnen und ein paar Kilometer weiter die Sonne scheinen kann.

Kurzsommer am Freitag

Das Wetter kann sich also nicht entscheiden zwischen Hoch und Tief, und drum gibt es ein einziges Auf und Ab - und das schon durchgehend seit zwei Wochen. Lang erklärt: Über dem Atlantik gebe es ein stabilisierendes Hochdruckgebiet. Diese Wetterlage ist sehr stabil, ein Weiterrücken nach Osten ist deswegen derzeit nicht möglich, und deswegen liegt über Vorarlberg nun schon seit Tagen diese feucht-labile Luft.

Und das abwechslungsreiche Wetter geht jetzt vorerst einmal noch so weiter. Zumindest ein bisschen Bewegung kommt zwar durch eine Westströmung rein, insgesamt bleibt aber die Schaueranfälligkeit. Nur am Freitag schiebt sich ein Hoch über Vorarlberg, das heißt, es sollte Sonne ohne Schauer geben.

Unwettergefahr und Hoffnung auf Sommerwetter

An allen anderen Tagen sind immer wieder Regenschauer und Gewitter angesagt, vorerst bis Mitte nächster Woche. Damit besteht auch vorerst keine Aussicht auf eine längere stabile Schönwetterpase. Am Wochenende sind durch den Regen sogar Probleme durch Hangrutsche und lokale Überschwemmungen möglich.

Es könnte aber sein, sagt Lang, dass es in der zweiten Wochenhälfte mit Föhneinfluss und einem leichten Hoch, das sich vom Mittelmeer her ausbreitet, auch einmal ein paar Tage am Stück trocken bleiben könnte - und Lang hofft weiterhin, dass sich der Sommer im Juli und August schon noch richtig durchsetzt.

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