Party-Droge Ecstasy feiert ihr Comeback

Ecstasy kehrt laut dem Europäischen Drogenbericht auf den Drogenmarkt zurück. Auch in Vorarlberg erfreut sich die Droge zunehmender Beliebtheit, heißt es vonseiten der Polizei.

Die Partydroge MDMA - besser bekannt als Ecstasy - feiert derzeit europaweit ein Revival. Seit dem Hype Mitte der 2000er-Jahre war der Konsum ständig gesunken. Dieser Trend hat sich jetzt aber umgekehrt: Aus Vernehmungen wisse man, dass Ecstasy auch in Vorarlberg wieder verstärkt bestellt und konsumiert werde, sagt Peter Gruber, leitender Suchtgiftermittler im Landeskriminalamt.

Ein Grund sei, dass man Ecstasy mittlerweile im Internet bestellen könne. Dort könne man sogar nachschauen, wie die Droge zusammengesetzt sei, und sie dann entsprechend bestellen, so Gruber. Die Zahl der Anzeigen nach Suchmittelgesetz sei seit Mitte des letzten Jahres um ein Viertel gestiegen. Das Internet als neuer Drogenmarktplatz erschwere die Ermittlungen zusätzlich.

Neubacher gibt Entwarnung

Weniger drastisch schätzt der Suchtkoordinator des Landes, Andreas Neubacher, die Situation ein. Er orientiert sich an Behandlungszahlen. Akut Süchtige - darunter fallen viele Ecstasy-Konsumenten - werden dort nicht mitgezählt. Positiv ist laut Neubacher, dass es einen Rückgang bei den 15- bis 24-jährigen Drogenkonsumenten gibt. Dass es deswegen zu einer Verlagerung - sprich: einem Wechsel von anderen Drogen zu Ecstasy - kommt, lasse sich aus diesen Zahlen aber nicht ablesen.

Prenn: Verhaltenssüchte nehmen zu

Die Praxiserfahrung spreche für die Rückkehr von Ecstasy, sagt wiederum Supro-Leiter Andreas Prenn. Was einst als Aufputschmittel auf Techno-Partys galt, sei jetzt auch beim „normalen“ Konsumenten angekommen. In ein bis zwei Jahren werde man darüber aber kaum mehr reden, meint Prenn. Langfristig im Steigen begriffen seien nämlich eher Verhaltenssüchte wie die Computerspiel-Sucht oder die Glücksspielsucht.

Über die Langzeitfolgen von Ecstasy herrscht Uneinigkeit. Klar ist, dass vor allem Mischkonsum großen Schaden anrichten kann. Und natürlich ist schwer zu überprüfen, was in den Pillen wirklich steckt.