Großes Walsertal: Biosphärenpark statt Skigebiet

„Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht“ sagt Regio-Obmann Josef Türtscher über den Biosphärenpark Großes Walsertal. Der sanfte Tourismus im Großen Walsertal sei weniger das Ergebnis einer freiwilligen Entscheidung, sondern die Folge von landschaftlichen Gegebenheiten.

Wie Regio-Obmann Josef Türtscher im Samstag-Interview von Radio Vorarlberg ausführt, habe man in den 60er und 70er Jahren auch im Großen Walsertal über größere Skigebiete nachgedacht. Wegen des lawinengefährlichen Terrains seien die Pläne ad acta gelegt worden. Die Stellung des Großen Walsertals als Biosphärenpark sei der Versuch gewesen, aus der Not eine Tugend zu machen, so Türtscher.

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Keine einheitliche Zustimmung

Der Biosphärenpark wird von der Bevölkerung des Tales zum größten Teil mitgetragen, meint Türtscher. Der Obmann räumt ein, dass die Zustimmung zum Konzept wohl nicht einhellig sei. Den Status als Biosphärenpark habe man bei der Unesco beantragt, nachdem klar war, dass wegen des Terrains im Großen Walsertal das Erschließen größerer Skigebiete nicht möglich sei, so Türtscher.

Abwanderung werde verhindert

Türtscher sieht seine Heimatregion gut gewappnet, Tendenzen zur Abwanderung abzuwehren. Alpenweit droht eher abgelegenen Talschaften die Entsiedlung. Türtscher sieht Anzeichen dafür, dass sich das Große Walsertal diesem Trend entziehen kann.

Die Zukunft zu bewältigen, diese Aufgabe schaut für die verschiedenen Regionen Vorarlbergs sehr unterschiedlich aus. Speziell und kaum mit dem Rest des Landes zu vergleichen ist die Situation im Großen Walsertal. In der Talschaft zwischen dem Thüringerberg und Buchboden ist es ruhiger geblieben als in anderen Teilen des Landes. Das hat seine guten Seiten, birgt aber auch besondere Herausforderungen für die politisch Verantwortlichen.

Van der Bellen vor Hofer

Eine der Auffälligkeiten der Gemeindeergebnisse bei der Bundespräsidenten-Stichwahl am vergangenen Sonntag war das gute Abschneiden von Alexander Van der Bellen im Großen Walsertal. Van der Bellen erzielte in dieser ÖVP-Hochburg deutlich mehr Stimmen als sein freiheitlicher Konkurrent Norbert Hofer.

Türtscher wundert sich über das gute Abschneiden von Van der Bellen im Großen Walsertal. Er habe keine Erklärung für den Vorsprung von Van der Bellen. Andere ländliche Regionen Österreichs haben eher für Hofer gestimmt.