Faymann-Rücktritt für Parteichefs überfällig

Für die Vorarlberger Parteichefs war der Rücktritt von SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann durch die Bank längst fällig. Darin herrscht Einigkeit, sonst reichen die Reaktionen von Neuwahl-Forderungen bis zum Beibehalten der Regierungsstrategie.

Faymann ist am Montag als Bundeskanzler und Parteichef der Sozialdemokraten zurückgetreten, SPÖ-Landesobmann Michael Ritsch war vom Zeitpunkt überrascht - mehr dazu in Ritsch von schnellem Rücktritt überrascht.

Wallner hält nichts von Neuwahlen

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sagt, er sei von dem Rücktritt „nicht wirklich überrascht“ - die vergangenen Tage hätten schon gezeigt, dass Faymann den Rückhalt der Partei nicht mehr habe. Von Neuwahlen hält Wallner nichts - vielmehr wünsche er sich, dass es schnellstmöglich eine vernünftige Basis für Sacharbeit gebe.

Als neuen Kanzler wünsche er sich „einen konstruktiven Partner für die Länder“ - er habe keinen Hehl daraus gemacht, dass ihm das gerade auch in der Flüchtlingsfrage gefehlt habe. Zu ÖBB-Chef Christian Kern, der als möglicher Nachfolger Faymanns gehandelt wird, meint Wallner, er kenne diesen als guten Partner der Länder - die Entscheidung sei aber Sache der SPÖ, man solle sich nicht zu viel einmischen.

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Rücktritt wird einhellig begrüßt

Bernhard Stadler hat mit Michael Ritsch, Markus Wallner, Dieter Egger, Johannes Rauch und Sabine Scheffknecht gesprochen.

Grüne: Problem mit Rücktritt nicht gelöst

Für Johannes Rauch (Grüne) ist der Rücktritt ein logischer Schritt. Das Problem der SPÖ sei damit aber nicht gelöst, sagt Rauch in einer Aussendung. Die Frage der künftigen Ausrichtung der SPÖ sei immer noch offen, so Rauch. Durch den Kanzlerwechsel gehe man unruhigen Zeiten entgegen - da sei es besonders wichtig, am 22. Mai jemanden in die Hofburg zu wählen, der Stabilität bringe.

FPÖ: „Höchst an der Zeit“

Für FPÖ-Landesparteiobmann Dieter Egger war es höchste Zeit für den Rücktritt Faymanns - es sei ein „guter Tag für Österreich“. Faymann habe im vergangenen Jahr in allen wesentlichen Fragen, darunter auch die Flüchtlingsfrage, versagt. Aus Eggers Sicht wäre es nun Zeit für Neuwahlen.

NEOS: „Weg frei machen für Neuwahlen“

NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht sagt, Faymann übernehme mit seinem Rücktritt die Verantwortung für viele Jahre Stillstand und Reformunfähigkeit - das werde von NEOS begrüßt. Allerdings sei nicht Werner Faymann alleine für das verantwortlich, was schiefgelaufen sei: „Die derzeitige Regierung sollte sich ein Beispiel nehmen und den Weg frei machen für Neuwahlen“, so Scheffknecht.