„Spinnerei-Aus schwächt Innovationskraft“

Der Fachgruppenobmann der Textilindustrie, Georg Comploj, bezeichnet die Einstellung des Betriebs der Spinnerei Feldkirch als Schaden für den gesamten Industriezweig. Nun müssten alle nach Asien pilgern, die Innvoationskraft in Europa werde geschwächt.

Am Donnerstag ist bekannt geworden, dass die Spinnerei Feldkirch ihren Betrieb einstellt, 80 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die Geschäftsführung begründet diesen Schritt mit dem Verlust eines Großkundens, der schlechten Marktsituation und dem Preisdruck - Spinnerei geschlossen: 80 Mitarbeiter verlieren Job.

„Weg nach Fernost mit Risiko verbunden“

Die überraschende Betriebseinstellung hat auch Auswirkungen auf die gesamte Textilbranche. Fachgruppenobmann Comploj spricht im ORF Vorarlberg-Interview von einer Schmälerung des Angebots und einer Schwächung der Innovationskraft: „Wir haben ohnedies Schwierigkeiten, moderne Produkte und moderne Garne für den technischen Bereich in Europa zu finden.“

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Reaktion des Betriebsrats

Im Beitrag sehen Sie: Bruno Nicolussi, Betriebsrat

Wenn jetzt ein potenter Lieferant ausfällt, hätten alle anderen auch zu leiden, so Comploj. Das entsprechende Vormaterial sei dann in Europa nicht mehr zu beschaffen. Der Weg nach Fernost sei immer mit einem Risiko verbunden, da sei der Preisvorteil nicht mehr relevant.

„Keine hochstehenden Spezialprodukte“

„Es schwächt einfach die gesamte textile Lieferkette und das bedauern alle Textiler, die noch in Europa produzieren“, sagt Comploj. Nun müssten alles nach Asien pilgern, um Ersatzmaterialen zu finden.

Damit werde die Vielfalt des Angebots eingeschränkt, so Comploj. Bisher hatte man die Chance, mit der Spinnerei Feldkirch Spezialprodukte zu entwickeln. Das sei in Fernost in dieser Form nicht mehr möglich: „Man kann sicher aus Fernost keine hochstehenden Spezialprodukte exklusiv beschaffen.“ Die Innovationskraft Europas werde dadurch tendenziell geschwächt.