TBC: Stärkere Bejagung vor Alpsommer gefordert

Das Wild auf den Alpen muss nach Ansicht des Obmannes des Alpwirtschaftsvereins, Josef Türtscher, intensiver bejagt werden. Nur so sei es möglich, die TBC-Ansteckungsgefahr für das im Sommer gealpte Vieh zu senken.

Die jüngst bekannt gewordenen TBC-Verdachtsfälle im Bregenzerwald - mehr dazu in TBC-Verdacht auch im Bregenzerwald - waren am Montag auch am Rande der konstituierenden Vollversammlung nach der Landwirtschaftskammerwahl Thema.

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Im Beitrag von Franz-Michel Hinteregger, Holger Weitze und Stefan Haberbosch sehen Sie Klaus Schwarz aus Hittisau, Florian Küng aus Vandans, Andreas Bitschnau aus Bartholomäberg und Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP).

Keine FPÖ-Stimmen für Moosbrugger

Bei der Sitzung wählte die 19-köpfige neugewählte Vollversammlung der Landwirtschaftskammer den bisherigen Präsidenten Josef Moosbrugger (ÖVP) für weitere fünf Jahre. Er bekam dieses Mal nur die Stimmen der ÖVP-Kammerräte, die vier Freiheitlichen wählten Moosbrugger - im Gegensatz zur letzten Wahl vor fünf Jahren - nicht mit. Sie begründeten das damit, dass es Moosbrugger an Fairness und Zusammenarbeitswillen habe fehlen lassen, was Moosbrugger zurückwies.

Zum ersten Mal hat die Landwirtschaftskammer mit der ÖVP-Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann aus Raggal eine Vizepräsidentin, zweiter Vizepräsident ist - wie bisher - der Forstbetriebsleiter des Standes Montafon, Hubert Malin aus Schruns.

Schwärzler (ÖVP) sieht Alpsommer nicht in Gefahr

In punkto TBC machte Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP) gegenüber dem ORF Vorarlberg deutlich, er wolle nicht über die Ansteckungen im Bregenzerwald spekulieren, bevor nicht das endgültige Untersuchungsergebnis da sei. Schwärzler sieht den kommenden Alpsommer in Vorarlberg nicht in Gefahr, allerdings werde man bestehende Schutzvorkehrungen überprüfen und allenfalls verstärken. Prüfen werde man auch, ob Wild wie Fuchs und Dachs Überträger sein könne.

Appell zum Verzicht auf Teil der Jagdpacht

Größere Sorgen macht sich der neue Obmann des Alpwirtschaftsvereins, der ÖVP-Landtagsabgeordnete Josef Türtscher. Er sagte im ORF-Radio-Vorarlberg-Interview, das Wild auf den Alpen müsse stärker bejagt werden. Nur so sei es möglich, die TBC-Ansteckungsgefahr für das im Sommer gealpte Vieh zu senken. Im Zweifelsfall könne nicht das Rind dem Wild weichen, es müsse umgekehrt sein.

Türtscher appelliert an die Grundbesitzer, in dieser Ausnahmesituation auf einen Teil der Jagdpacht zu verzichten, auch zugunsten eines verringerten Wildbestandes.