Wildfütterung wird umgestellt

Im vollbesetzten Gemeindesaal von Bartholomäberg haben am Dienstagabend Landwirte und Jäger heftig über das TBC-Problem diskutiert. Kritik gab es dabei an den bisher gängigen Großfütterungen mit Kraftfutter und Silage. Nun soll auf Kleinfütterungen mit Heu gesetzt werden.

Die TBC-Fälle im Klostertal und im Montafon bewegen Bauern und Jäger quer durchs ganze Land: Über 500 Personen kamen am Dienstagabend zu einer Diskussionsveranstaltung der „Vorarlberger Nachrichten“ in den Gemeindesaal von Bartholomäberg. „Jetzt reicht’s“ war bei den Landwirten als Grundstimmung herauszuhören.

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Emotionale Diskussion

Die Diskussion in Bartholomäberg war sehr hitzig und emotional. Zuletzt gab es aber auch ein Ergebnis: Es soll kein Kraftfutter für das Wild mehr geben.

Debatte um Abschusszahlen

Am Podium saßen ein von Rinder-TBC betroffener Bauer, Landesjägermeister Reinhard Metzler, Landesveterinär Norbert Greber, Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger sowie der Bürgermeister von Bartholomäberg, Martin Vallaster.

Rund eine Stunde lang drehten sich die Statements um Abschusszahlen, Appelle an ein gemeinsames Vorgehen und die Forderung seitens der Landwirtschaftskammer, die Einhaltung der Abschusszahlen durch schärfere Gesetze zu erwirken.

Metzler: Weitgehender Verzicht auf Großfütterungen

Leben in die Diskussion brachte jedoch eine Feststellung von Landesjägermeister Reinhard Metzler, dass man im Land weitgehend auf die früher übliche Großfütterung des Wildes mit Kraftfutter und Silage verzichte - ein breites Raunen erfüllte den Saal. Für viele Diskussionsbesucher war die Ursache für hohe Wildbestände und die TBC-Infektionen im bisher gängigen Wildmanagement gefunden.

Das Fazit des Abends: Nur möglichst alle Hirsche abzuschießen ist zuwenig. Um die TBC-Problematik in den Griff zu bekommen, muss das gängige Jagdmanagement von Grund auf neu gedacht werden.

Wildfütterung wird geändert

Der Landesjägermeister stellte klar, dass man wegen des beengten Lebensraumes nicht völlig auf die Wildfütterung verzichten könne, dass die Jägerschaft aber nach der Reduktion der Wildbstände beim Fütterungsmanagement auf kleine, dezentrale Fütterungsstellen mit Heu umstellen werde.

Es habe sich gezeigt, das sich durch die zentrale Fütterung der TBC-Erreger leichter überträgt, sagte auch Ulrich Herzog vom Gesundheitsministerium in der Radiosendung „neues bei neustädter“. Durch eine zentrale Fütterung würden auch viele Tiere den Winter überleben und somit würde die Infektion in der Herde bleiben.

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