Metzler: Jedes Stück Rotwild wird erlegt

Vorarlbergs Jäger gehen heuer schon im März auf die Jagd nach Rotwild, um des TBC-Problems Herr zu werden, sagt Landesjägermeister Reinhard Metzler. Jedes Stück Rotwild werde erlegt. Von der Landwirtschaftskammer wird das positiv bewertet.

„Aktuell heißt es aufgrund dieser neuen TBC-Fälle, dass wir im März dieses Jahres beginnen wollen zu jagen“, sagt Metzler im „Vorarlberg heute“-Studiogespräch am Donnerstag. Und zwar „alterklassenunabhängig“: Jedes Stück Rotwild, das man zu Gesicht bekomme, werde man auch erlegen. Zudem wiederholte Metzler den Wunsch der Jägerschaft, dass die Rotwildfütterungen in Zukunft dezentral statt zentral durchgeführt werden.

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„Vorarlberg heute“-Studiogespräch

Landesjägermeister Reinhard Metzler nahm am Donnerstag ausführlich zur TBC-Problematik Stellung.

„Schwieriges Unterfangen“

Die Jäger standen in der Kritik, als bekannt wurde, dass in manchen TBC-Kernzonen die Abschussquote für Rotwild nicht erfüllt worden war. Wild gilt als Haupt-Überträger von Tuberkulose. Zuletzt waren immer wieder Fälle von infizierten Rindern publik geworden, mehrere Höfe mussten geschlossen und viele Rinder getötet werden - mehr dazu in Rinder-TBC: Jäger gehen in die Offensive.

Die Abschussquoten für das Rotwild zu erfüllen, bezeichnete Metzer am Donnerstag als ein „schwieriges Unterfangen“. Die Wildtiere seien sehr intelligent und reagierten auf den Jagddruck. Seit 2009/2010 habe man die Abschussquote um bis zu einhundert Prozent erhöht, die Jäger hätten sie dann zu 95 Prozent erfüllt.

Keine schwarzen Schafe?

Schwarze Schafe unter den Jägern seien ihm, Metzler, nicht bekannt. Es sei eine der Aufgaben der von ihm ins Leben gerufenen Task Force, ebensolche zu benennen und an die Behörden zu verweisen. Die Jägerschaft habe diesbezüglich rechtlich keine Handhabe.

Aufgabe dieser Task Force sei es zudem, revierübergreifend zu kommunizieren und Erfahrungen auszutauschen. Metzler wünscht sich auch, dass die Landwirtschaft daran teilnimmt, denn nur im Dialog könne es gelingen, das TBC-Problem rasch zu lösen.

Moosbrugger reagiert

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger bewertet die Maßnahmen der Vorarlberger Jägerschaft positiv - insbesondere, dass früher mit dem Erlegen von Rotwild begonnen wird. „Das ist für die kommende Alpsaison von größter Bedeutung", so Moosbrugger am Freitag in einer Aussendung. "Ein geringerer Rotwildbestand vermindert die Kontakte zwischen Weidevieh und Rotwild und damit auch die Ansteckungsgefahr.“