Allgäuer: Flüchtlingsfrage „Nagelprobe“ für ÖVP

Die Flüchtlingsfrage werde zur Nagelprobe für die ÖVP werden. Das meint der neue FPÖ-Klubobmann Daniel Allgäuer im Samstaginterview von Radio Vorarlberg.

Das Interview zum Nachhören

Das Gespräch mit Daniel Allgäuer führte Ines Hergovits-Gasser.

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Allgäuer meinte weiter, die Bevölkerung dürfe in der Flüchtlingsfrage nicht überfordert werden. Österreich habe klare Vorgaben und Spielregeln, die ohne Kompromisse einzuhalten seien. Sowohl eine Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen als auch die Möglichkeit, straffällige Asylwerber abzuschieben, seien seit Monaten Forderungen der FPÖ - dafür sei sie zuerst auch scharf kritisiert worden. Nun beschreite die ÖVP selbst den von den Freiheitlichen vorgeschlagenen Weg. Die FPÖ habe am Montag im Landtag einen Antrag zu einer Flüchtlingsobergrenze eingebracht und eine Anfrage zu den Aussagen von ÖVP-Landesrat Erich Schwärzler betreffend die Ausweisung straffälliger Asylwerber gestellt.

Frage nach Landesparteiobmann weiter offen

Daniel Allgäuer ist am Montag einstimmig zum Klubobmann der Vorarlberger FPÖ gewählt worden - mehr dazu in Allgäuer zum neuen FPÖ-Klubobmann gewählt. Die politische Karriere des 51-jährigen Landwirts aus Feldkirch begann 2001 als FPÖ-Spitzenkandidat bei der Landwirtschaftskammerwahl. Seit 2006 sitzt er in der Feldkircher Stadtvertretung, seit 2009 im Landtag.

Den Posten als Stadtvertreter wolle er aufgrund der Bürgernähe auch weiter beibehalten, wenn es der Arbeitsaufwand als Klubobmann zulasse, bekräftigte Allgäuer im Samstaginterview. Das werde sich mittelfristig zeigen. Ob er sich sich selbst als Landesparteiobmann vorstellen könnte, ließ er weiter offen - er erklärte aber erneut, dass er dafür sei, solche Posten „auf mehrere Schultern“ aufzuteilen. Zudem gebe es in der FPÖ genügend geeignete Personen.

ÖVP: „Brauchen keinen blauen Oberlehrer“

Die ÖVP mahnt die Freiheitlichen, im Umgang mit den Flüchtlingen den gemeinsamen Weg nicht zu verlassen. ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück reagiert verärgert auf Allgäuers Aussagen und nennt ihn einen blauen Oberlehrer, den man in dieser Thematik nicht brauche. Die FPÖ hätte im Landtag bei allen wichtigen Fragen der Integration mitgestimmt. Frühstücke hofft, dass dieser Wege bestehen bleibe.