Trotz Quoten-Aus kein Preisverfall bei Milch

Der von vielen Bauern befürchtete Preisverfall bei der Milch nach Aufhebung der Quotenregelung ist bislang nicht eingetreten. Das sei auf die Qualität und das hohe regionale Bewusstsein zurückzuführen, heißt es von der Landwirtschaftskammer.

Fast 30 Jahre lang gab es die Milchquote, die festlegte, wie viel Milch ein EU-Staat produzieren durfte. Ziel war es, die Überproduktion von Milch zu verhindern. Am 1. April 2015 wurde diese Marktregulierung aufgehoben. Viele Vorarlberger Milchbauern befürchteten damals einen dramatischen Preisverfall.

Erfolg mit Strategie „regional und fair“

Man sei gut davon gekommen, wenn man sich die Situation in den östlichen Bundesländern oder Deutschland ansehe, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger. Das liege auch an der Vorarlberger Landwirtschaftskammerstrategie „regional und fair“. In Vorarlberg habe man bewiesen, dass es nicht an der Größe liegt, sondern an der Qualität und den Märkten. Viele Konsumenten würden Produkte aus dem Ländle kaufen, obwohl jene aus Deutschland billiger seien. Damit könne die Vorarlberg Milch ihren Bauern auch bessere Preise bezahlen.

Man sei in Vorarlberg auf einem guten Weg, müsse aber noch besser werden, so Moosbrugger. So arbeite man daran, den Anteil der Wertschöpfungskette bei Frischmilchprodukten zu erhöhen, um ein besseres Preisniveau erhalten zu können.

Sennereien verzeichnen gute Nachfrage

Die Vorarlberger Sennereien scheinen sich durch aktive Marketingstrategien erfolgreich behaupten zu können. Die jahrzehntelangen Anstrengungen, sich einen eigenen Markt zu schaffen, dürften sich bezahlt machen. Man habe die Preise halten können, sagt etwa Peter Dünser, Obmann der Sennerei Schnifis. Es gebe eine gute Nachfrage, der Markt entwickle sich gut.

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