LKH Bregenz startet mit Tele-Radiologie auf Probe

Am LKH Bregenz werden künftig nachts CT oder MRT-Bilder zu einem deutschen Radiologie-Institut geschickt. Dort werden dann die Befunde erstellt. Hintergrund ist das neue Ärzte-Arbeitszeitgesetz. In Dornbirn gibt es dieses Modell schon länger.

Am Landeskrankenhaus Bregenz hat am Dienstag der Probebetrieb für die Tele-Radiologie begonnen. Befunde von Computer-Tomographien oder Magnet-Resonanz-Tomographien werden künftig nicht mehr von einem diensthabenden Radiologen im Haus erstellt, sondern von einem Radiologen in einem zertifizierten Institut im Ausland, konkret in Bonn.

Primar: Für Patienten ändert sich nichts

Wenn ein Arzt in Rufbereitschaft nachts einrücken muss, fällt er für die nächsten elf Stunden aus, muss also am nächsten Tag zu Hause bleiben. So schreibt es das Ärzte-Arbeitszeitgesetz vor. Mit einem externen Institut kann dieses Problem gelöst werden, sagt Antonius Schuster, Primar der Radiologie in Bregenz. Im Krankenhaus Dornbirn wird das schon seit eineinhalb Jahren praktiziert. Die Untersuchungen werden weiterhin in den hiesigen Krankenhäusern durchgeführt, für die Patienten ändert sich laut Schuster nichts.

Fleisch: Qualität gesichert

Die Tomographie wird elektronisch versandt. Im Institut in Deutschland ist ein Radiologen-Team anwesend, das einen schriftlichen Befund abgibt und auch für telefonische Auskünfte jederzeit zur Verfügung steht. Verzögerungen gebe es dadurch nicht, sagt der Primar an der Radiologie in Dornbirn, Michael Küfner. Spätestens nach 45 Minuten sei auch ein komplizierterer Befund da. Wenn der Probebetrieb reibungslos läuft soll die Tele-Radiologie auch an den anderen Vorarlberger Krankenhäusern eingeführt werden, sagt der Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft, Gerald Fleisch. Die Qualität der Arbeit bleibe dadurch erhalten. Im Schwerpunkt-Krankenhaus Feldkirch wird aber weiterhin ein Radiologe auch nachts anwesend sein.

Links:

Strategien gegen Ärztemangel gesucht (23.04.2015, vorarlberg.orf.at)