Gute Auftragslage in der Industrie

Die Entwicklung in der Vorarlberger Industrie hat sich im ersten Halbjahr weiter verbessert, das geht aus der Konjunkturumfrage der Vorarlberger Industriellenvereinigung hervor. 63 Prozent der Befragten bewerten die aktuelle Auftragslage als gut.

Der Präsident der Industriellenvereinigung, Martin Ohneberg, sagte am Montagvormittag bei der Vorstellung der Konjunkturumfrage: Das Ergebnis sei überwiegend positiv. Um den aktuellen Aufwind aber nützen zu können, müssten in Österreich endlich Reformen umgesetzt werden, sagt Ohneberg. Im Gesundheits- und Sozialbereich oder bei der Arbeitsmarktpolitik. Dann wäre es möglich, die Aufwärtsbewegung der Wirtschaft im Ausland, im Inland abzusichern.

Statistik Geschäftslage

Wirtschaftskammer

Der Geschäftsklimaindex, der sich aus dem Mittelwert der Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und jener in 6 Monaten ableitet, stieg dabei leicht von 31,40 auf 34,90 an (Österreich-Schnitt: 20,70).

38 Vorarlberger Unternehmen mit über 20.000 Beschäftigten haben sich an der aktuellen Konjunkturumfrage im zweiten Quartal beteiligt. 63 Prozent der Befragten Unternehmen bewerteten die aktuelle Situation als gut, was einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal entspricht. Als Grund für den positiven Trend nennt Ohneberg die verbesserte wirtschaftliche Entwicklung in europäsichen Ländern wie Italien, Spanien, aber auch in den USA.

Der Export sichere Arbeitsplätze - deswegen sei auch das Freihandelsabkommen TTIP mit den USA von großer Bedeutung. Das Schüren von Ängsten gegen Freihandelsabkommen schaffe unweigerlich wirtschaftskritische Stimmung in der Gesellschaft. Wer daran zweifelt, dass unsere Unternehmen heute an internationalen Märkten bestehen müssen und das auch für die Finanzierung unseres Sozialsystems von Bedeutung ist, verschließt die Augen vor der Realität“.

Die Branchenergebnisse im Detail

„Die Maschinen und Metallindustrie bleibt der konjunkturelle Vorreiter und Treiber“, so Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg. Sowohl die derzeitige Geschäftslage, der Auftragsbestand als auch die Auslandsaufträge werden von über drei Viertel der befragten Unternehmen als gut angesehen. Mehr als die Hälfte kann sich auch vorstellen, weitere Beschäftigte mit entsprechender Qualifikation einzustellen. Großer Wermutstropfen bleibt der immense Druck auf die Verkaufspreise in drei Monaten, der von über der Hälfte der Befragten als steigend angesehen wird.

Auf konstantem Niveau bleibt die Situation in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die Geschäftslage wird von 81 Prozent als gleichbleibend eingeschätzt. Die gute Lage bei den Auslandsaufträgen spielt mit 51 Prozent weiterhin eine wichtige Rolle. „Die bestehende Mitarbeiterzahl wird von allen befragten Betrieben gehalten, der Blick in die Zukunft lässt aber weder bei der Ertragslage, noch bei der Geschäftslage in sechs Monaten große Euphorie aufkommen“, so Burtscher.

„Die Textilindustrie zeigt sich in nahezu allen Werten konstant auf dem bisherigen, zwischenzeitlich wieder stabilen Niveau,“ so Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV). Leicht rückläufigen Auslandsaufträgen und etwas schlechterer Ertragslage stehen eine leicht bessere aktuelle Geschäftslage und eine Entspannung bei den Verkaufspreisen gegenüber.

„Ein erfreuliches Signal in der aktuellen Umfrage kommt von der Elektro- und Elektronikindustrie. Alle Befragten berichten von einer aktuell guten Geschäftslage und aktuell gutem Auftragsbestand“, kommentiert Amann. 18 Prozent planen die Aufstockung ihres Mitarbeiterbestandes. Die Geschäftslage und Ertragslage in sechs Monaten wird zwar nicht besser als heute, aber immerhin stabil angesehen.

Umfragemethode

Den Unternehmen werden drei Antwortmöglichkeiten gegeben: gut, durchschnittlich, schlecht. Errechnet werden die (beschäftigungsgewichteten) Prozentanteile dieser Antwortkategorien, und dann wird die konjunktursensible „Saldo“ aus den Prozentanteilen positiver und negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet.

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