Caritas-Leiter gibt Flüchtlingsbetreuung ab

An der Spitze der Caritas-Flüchtlingsbetreung steht ein Wechsel bevor. Der langjährige Leiter Martin Fellacher übergibt im September an seinen Nachfolger. Caritas-Direktor Klinger bedauert den Abgang von Fellacher. Fellacher habe die Füchtlingsbetreuung maßgeblich aufgebaut.

„Wir sind laufend dran, unser Personal aufzustocken“, sagte der Leiter der Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg, Martin Fellacher, noch vor wenigen Tagen gegenüber der APA. Dass Fellacher ab September nicht mehr dazu zählen wird, wurde am Freitag bekannt. Sein Ausscheiden überrascht die Öffentlichkeit. Fellacher sagt, er gehe aus privaten Gründen mit Rücksicht auf seine Familie. Er habe intensive Jahre hinter sich. Fellacher leitete die Flüchtlingsbetreuung mit Unterbrechung seit 2006.

Caritas-Direktor Peter Klinger teilt in einer Aussendung an die Medien mit: „Martin Fellacher hat sich in den letzten Jahren große Verdienste in der Führung und Umsetzung der Flüchtlingsarbeit in Vorarlberg erworben. Der Wunsch nach Veränderung in eine neue berufliche Zukunft ist zu respektieren, wird von uns als Caritas allerdings sehr bedauert“, schrieb Klinger. Und weiter: „Er hat in den letzten Jahren viel Aufbauarbeit geleistet und die Umsetzung einer fachlich kompetenten Flüchtlingsbetreuung in Vorarlberg wesentlich mitgestaltet“.

Fellacher: „Nicht vergleichbar“

Erst vor wenigen Tagen äußerte sich Fellacher zur Arbeit der Flüchtlingshilfe. Im Vergleich mit der Flüchtlingsbetreuung anderer Bundesländer habe die Caritas-Flüchtlingshilfe in Vorarlberg weit mehr Aufgaben übernommen, so Fellacher. Derzeit verfüge die Flüchtlingshilfe über 80 Vollzeitstellen, vier in der Administration, 22,5 Stellen in der Begleitung minderjähriger Flüchtlinge und 35 bis 40 Personen in der Betreuung erwachsener Asylwerber.

Die Caritas Vorarlberg habe zahlreiche Aufgaben übernommen, die in anderen Bundesländern die Landesregierung erfülle. Ein Großteil der administrativen Tätigkeiten, wie etwa die Auszahlung der Unterstützungsgelder an Asylwerber, werde in Vorarlberg von der Caritas Flüchtlingshilfe erledigt. Zudem biete die Caritas Vorarlberg unter anderem Sprachkurse für alle Flüchtlinge an oder eine Rechtsberatung für Fälle, die über die allgemeine Beratung hinausgingen.

Reibungsloser Übergang sei sichergestellt

Nachfolger Bernd Klisch war zuletzt Geschäftsführer der „aks Gesundheit GmbH“ und sei seit mehr als zwanzig Jahren in leitenden Positionen im Sozialbereich in Vorarlberg tätig. Durch diese Nachbesetzung sei das Fortführen der bestehenden Arbeitsweise sichergestellt, so Klinger und verspricht einen reibungslosen Übergang.

Vorarlberg erfüllt 95,7 Prozent der Quote

Mit 3. Juli 2015 sind in der Grundversorgung 1.780 Menschen untergebracht. Die meisten davon werden von der Caritas Flüchtlingshilfe in 121 Quartieren betreut. Die Bundesländerquote wird von Vorarlberg zu 95,7 Prozent erfüllt.