Leistungsabgeltungen werden überarbeitet

Allein für die Leistungsabgeltungen im ländlichen Raum hat die öffentliche Hand im vergangenen Jahr rund 74 Millionen Euro aufgewendet. Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) will sie im kommenden Jahr überarbeiten.

Das vergangene Jahr war aus landwirtschaftlicher Sicht kein einfaches und geprägt von vielen Herausforderungen, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei der Vorstellung des Land- und Forstwirtschaftsberichts 2015 am Dienstag. „Das Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015 ist natürlich eine Veränderung der Situation. Auch wechselhafte Wetterbedingungen haben zum Teil zu Ernteeinbußen geführt“, so Wallner.

Die Landesregierung habe sich indes sehr um die „Lösung der Alpflächenproblematik“ gekümmert. Mittlerweile sei das Thema gut aufgearbeitet und die Problematik gelöst worden. Insgesamt brachte die öffentliche Hand im Vorjahr rund 74 Millionen Euro für Leistungsabgeltungen für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum auf. Das Land Vorarlberg trug 34 Millionen Euro dazu bei, 28 Millionen Euro stammten aus den Mitteln der Europäischen Union, 12 Millionen Euro steuerte der Bund bei.

Nebenerwerbsbetriebe helfen

Gerade die Umstellung der Leistungsabgeltung sei eine große Herausforderung gewesen. Es sei wichtig, dass diese Abgeltung die Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe, aber auch die Weiterentwicklung der Landwirtschaft stütze, sagte Agrarlandesrat Erich Schwärzler (ÖVP). Vor allem müsse dafür gesorgt werden, dass die Nebenerwerbsbetriebe erhalten bleiben können. Der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe, die dem Zu- oder Nebenerwerb dienten, betrage etwa in Bergregionen rund 80 Prozent. Ihnen zu helfen, sei entscheidend, um die Bewirtschaftung der Flächen aufrechterhalten zu können.

Die Umstellung der Leistungsabgeltung sei deshalb die größte Herausforderung dieses Jahres, so Schwärzler. Rund ein Drittel der Bauern profitiere derzeit von der Leistungsabgeltung, für ein Drittel stelle sich die Situation im Verhältnis zum Vorgängermodell fast gleich dar, ein weiteres Drittel zähle zu den Verlierern. „Und wir sind derzeit dran, auf Landesebene Möglichkeiten zu finden, um hier einen Ausgleich auch für die kommenden Jahre zu finden.“

Im Hinblick auf die Zukunft betonten Wallner und Schwärzler, dass neben den Schwerpunkten der Landwirtschaftsstrategie 2020 auch die Bereiche Landwirtschaft und Tourismus noch enger zusammenwachsen müssen.