Pfarrer Mathei verteidigt Asylaktion

Der Pfarrer von Alberschwende hat mit seiner Schutzaktion für Flüchtlinge großes Aufsehen erregt. Peter Mathei stellte vergangene Woche fünf Asylwerber aus Syrien unter den Schutz der Pfarre. Mathei will seine Aktion keinesfalls als Kampfansage gegen Polizei und Behörden verstanden wissen.

Der Pfarrer von Alberschwende, Peter Mathei, gewährte vergangenen Freitag fünf syrischen Flüchtlingen Asyl im Pfarrhof. Den Männern droht die Abschiebung nach Ungarn. Mit der Unterbringung in einem kirchlichen Gebäude wollte sie Mathei symbolisch vor einem neuerlichen Zugriff der Fremdenpolizei schützen.

Das Dorf erlebte Anfang Mai eine große Polizeiaktion. Die Behörden wollten damals die Abschiebung eines Flüchtlings vollziehen. Die Polizeiaktion löste in der Bevölkerung sowie in der Gemeindestube großes Unverständnis aus. In Alberschwende setzt sich eine Bürgerinitiative für den Verbleib der fünf Asylwerber ein.

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Unterstützung für Bürgerinitiative

Mathei sagt, er wolle die Motivation der Bürgerinitiative hochhalten. Er sehe sich nicht als Kämpfer gegen die Behörden. Das wäre völlig fruchtlos, so Mathei. Ihm schwebe da ein Bild vor: Man könne alles mit „40 Augen jagen und durchmustern ..... oder aber ein Äuglein zudrücken. Vielleicht könnte sich dann einer bei der Polizei oder ein Höhergestellter denken, die Frist ist vorbei, sie sind hiergeblieben ... ja, kein Problem“, so Mathei wörtlich.

Mit Bischof Benno Elbs wurde die Schutzaktion des Pfarrers von Alberschwende besprochen, es bleibe allein eine Initiative der örtlichen Pfarre. Das treffe ihn überhaupt nicht, so Mathei. Der Bischof stehe nicht über dem Gewissen eines Pfarrers. Der Bischof übergebe das praktisch an den Pfarrer. Das bedeute aber nicht, dass andere Pfarren in Verzug sind. Die Situation in Alberschwende sei einmalig.

Pfarrer äußert Verständnis für die Polizei

Mathei sagt, er erwarte keinen Besuch der Polizei. Es handle sich jetzt um eine selbstverständliche Situation. Er verstehe die professionelle Distanz von Polizei und Behörden und beginne zu verstehen, in welch schwieriger Lage der einzelne Polizist sei, einerseits die Gesetze zu vollziehen und andererseits dann doch die persönliche Einstellung.

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