Steuerexperte fordert Unterstützung für Touristiker

Der Steuerexperte Friedrich Schneider von der Kepler Universität in Linz verlangt Unterstützung für Wirte und Hotelier bei der Umsetzung der Steuerreform. Bei der Einführung der neuen Registrierkassen müsse es finanzielle Erleichterungen geben.

Die Vorarlberger Tourismusbranche kritisiert die Steuerreformpläne der Bundesregierung. Insbesonders stört die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer für Hotels und Pensionen von zehn auf 13 Prozent. Zudem brauche es unter anderem Ausnahmen bei der Registrierkassenpflicht.

„Registrierkasse auf Skihütte kaum zu bedienen“

Die Branche würde sich aufgrund einer Reihe von Bestimmungen stark am Gängelband des Staates befinden, so Steuerexperte Schneider im ORF Radio Vorarlberg-Interview. Eine Registrierkasse sei etwa auf einer Skihütte im Vollbetrieb aus praktischen Gründen kaum zu bedienen. Außerdem würden bereits zahlreiche Betriebe über eine Registrierkasse verfügen.

Jeder Gastwirt, der ehrlich war, frage sich zurecht, warum er sich eine neue Kasse kaufen soll, damit er besser beweisen kann, dass er nichts hinterziehe, so Schneider.

Vorschlag: Einführung von Minijobs

Schneider lässt aber keinen Zweifel daran, dass die Steuerpflicht gerade in dieser Branche oft verletzt werde. Dem Staat würden dadurch jährlich rund 800 Millionen Euro entgehen. Natürlich werde in diesem Gewerbe gepfuscht. Das Verhältnis von illegalen zu legalen Arbeitskräften sei meidt 1:10 oder 2:10. Damit würden die meisten Unternehmen durchaus einen Beitrag zu den Steuereinnahmen leisten.

Es gebe aber bessere Lösungen wie etwa Minijobs, schlägt Schneider vor. Wenn etwa ein Mann in einem Gasthaus arbeitet und voll versichert ist, könnte seine Frau einen Minijob bekommen und nur Sozialversicherung bezahlen. Der Verdienst von 450 Euro würde nicht versteuert werden.

Kleine Betriebe würden häufig wirtschaftlich im Eck stehen, so Schneider. Darum sollten sie bei der Anschaffung der Registrierkasse finanzielle Erleichterungen bekommen. Für Steuerschulden aus der Vergangenheit sollte einmalig auf eine Bestrafung verzichtet werden.

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